Mokingen. 23.07.1999 (mns)
Wir
nahmen
die
Meldung
unserer
Kollegen
vom
Ticker
über
den
'Babyboom'
in
Mokingen
zum
Anlaß,
einmal
genauer
nachzuforschen,
wie
sich
die
Bevölkerungsentwicklung
und
andere
rele-
vante
Kennzahlen
in
Mokingen
darstellen,
wenn
man
ein
wenig
an
der
Oberfläche
kratzt.
Dabei
traten
unerwartete
Erkenntnisse
zutage,
die
wir
nach
den
Grundsätzen
eines
vorbildlichen
Journa-
lismus
durch
gründliche
Recherche
untermauerten
und
hiermit
erstmals
der
Öffentlichkeit
präsen-
tieren.
Zwar
treffen
Aussagen
über
ein
stetiges
Bevölkerungswachstum
in
unserer
Stadt
zu,
die
Realität
sieht
jedoch
völlig
anders
aus:
Mokingen
ist
auf
dem
besten
Wege,
zur
Geisterstadt
zu
werden.
Der
Grund
liegt
in
der
offenbar
weitverbreiteten
Praxis,
in
Mokingen
lediglich
einen
offiziellen
Haupt-
wohnsitz
zu
unterhalten,
sich
tatsächlich
jedoch
woanders
aufzuhalten
und
nur
für
kurze
Besuche
hin
und
wieder
in
die
alte
Heimat
zurückzukehren.
Im
Zuge
unserer
Recherche
stießen
wir
auf
das
Städtchen
Las
Mantas,
eine
eher
häßliche
Ansammlung
von
billigen
Hotels
und
Absteigen,
in
der
Nähe
einer
Autorennstrecke
gelegen,
weil
aus
rätselhaften
Gründen
gerade
dort
viele
Mokinger
eine
zweite
Heimat
gefunden
haben.
Darunter
befinden
sich
einige
prominente
Mitglieder
des
Stadtrats,
Geschäftsleute
und
Persönlichkeiten
des
öffentlichen
Lebens,
die
sich
anscheinend
unter
den
zwie-
lichtigen
Gesellen,
halbseidenen
Gestalten
und
Frauen
mit
zweifelhaftem
Ruf
wohlfühlen,
die
an-
sonsten
diesen
Sündenpfuhl
Las
Mantas
bevölkern.
Fast
jedes
Wochenende
wohnen
alle
gemeinsam
den
illegalen
Autorennen
bei,
verbotene
Wetten
und
Glücksspiel
sind
dort
ein
alltäglicher
Zeitvertreib.
Mittendrin,
und
man
ahnt
es
bereits,
der
Mokinger
Stadtkämmerer
und
Unternehmer
Kasper
D.
Lunge,
der
sogar
ein
repräsentatives
Haus
in
Las
Mantas
erworben
hat
und
womöglich
nicht
mehr
nach
Mokingen
zurückkehrt,
aber
auch
andere
bekannte
Namen
wie
E.
Nettvorjuh,
Th.
Unna,
M.
Hinrichs,
um
nur
einige
zu
nennen.
Als
wir
den
Sportmanager
und
ehemals
begehrtesten
Junggesellen
unserer
Stadt,
M.
Hinrichs,
mit
den
Ergebnissen
unserer
Nachforschungen
konfrontierten,
gab
dieser
unumwunden
zu,
zu
den
Abtrünnigen
zu
gehören,
er
sei
jedoch
"nur
gelegentlich
in
Las
Mantas"
und
denke
nicht
daran,
ganz
dorthin
überzusiedeln.
Anders
sehe
es
wohl
bei
K.D.
Lunge
aus,
der
wohl
"nur
noch
aus
steuerlichen
Gründen"
offiziell
Bürger
von
Mokingen
sei
und
seine
lukrativen
Online-Unternehmungen
auch
von
dort
aus
steuern
könne.
Auch
Th.
Unna,
frischgebackener
Vater
eines
Sohnes,
schwor
der
verruchten
Glücksspiel-
hochburg
ab
und
gelobte
Besserung,
da
er
auf
jeden
Fall
seinem
Kind
eine
sichere
und
moralisch
untade-
lige
Umgebung
bieten
möchte,
und
dies
finde
er
"nur
in
Mokingen".
Die
Bürgermeisterin
war
von
den
Resultaten
unserer
Recherchen
überrascht,
sie
hatte
die
auffällige
Abwe-
senheit
ihrer
Schäflein
noch
gar
nicht
bemerkt,
obschon
ihr
eigener
Gatte
ja
zu
den
Stadtflüchtlingen
gehört.
Sie
erwägt
im
Moment
die
juristische
Prüfung
der
Möglichkeit,
bei
strenger
Auslegung
der
städtischen
Melde-
gesetze
einen
Hauptwohnsitz
in
Mokingen
abzuerkennen,
wenn
sich
ein
Bürger
überwiegend
an
einem
Ne-
benwohnsitz
aufhält.
Dies
werde
allerdings
noch
einige
Zeit
in
Anspruch
nehmen,
ließ
sie
uns
mitteilen.
Im
übrigen
ist
Mokingen
nicht
die
einzige
Stadt,
die
sich
mit
diesem
Problem
konfrontiert
sieht:
Chosenburg
hat
es
viel
härter
getroffen,
sogar
der
Bürgermeister
verwettet
sein
Geld
in
Las
Mantas,
aber
auch
Briskodorf
und
viele
andere
Orte
bluten
langsam
aus.
Lediglich
Wegbertingen
bildet
eine
Ausnahme,
aber
dort
hat
man
ganz
anderen
Ärger:
Das
Gerücht
über
den
verwaisten
Botschafterposten
Esperias
in
Wegbertingen,
der
zu-
künftig
vom
Ex-Kaiser
Winzippus
besetzt
werden
soll,
hat
sich
bestätigt.
Dazu
sagt
uns
der
2.
Bürgermeister
Frank
Bradler:
"Winzippus
sollte
aus
Esperia
abgeschoben
werden,
aber
kein
Land
wollte
ihn
aufnehmen.
Unsere
Gesetze
sehen
keine
Aufnahmemöglichkeiten
für
Asylanten
vor,
also
konnten
wir
auch
nicht
aus
huma-
nitären
Gründen
eine
Ausnahme
machen.
Erst
diese
Hilfskonstruktion
mittels
eines
bedeutungslosen
Botschaf-
tertitels
erlaubte
es,
die
Grenze
für
diesen
bedauernswerten
Wicht
zu
öffnen."
Der
1.
Bürgermeister
Wegbertingens,
Tom
Hard,
ansonsten
ein
Herz
und
eine
Seele
mit
seinem
Vize,
war
von
Anfang
an
gegen
diesen
Plan
und
ist
heute
noch
darüber
verärgert,
daß
er
im
Stadtrat
in
dieser
Frage
von
diesen
"weltfremden
Spinnern,
die
aus
Mitleid
mit
einem
politischen
Verbrecher
jegliche
Vernunft
vergessen"
schlichtweg
überstimmt
wurde.
Die
Lunte
brennt
also
schon
in
Wegbertingen.
___________________________________________________
Mokingen. 21.07.1999 (mns)
In
den
letzten
Wochen
mehren
sich
die
Berichte
von
Bürgern
unserer
Stadt,
welche
unabhängig
voneinander
ein
äußerst
seltenes,
weltweit
wohl
einmaliges
naturwissenschaftliches
Phänomen
in
Mokingen
beobachtet
haben
bzw.
sogar
direkt
davon
betroffen
waren.
Es
handelt
sich
hierbei
um
eine
Schwerkraftanomalie,
die
nach
der
herrschenden
wissenschaftlichen
Meinung
sehr
selten
auftritt
und
niemals
zuvor
so
genau
beobachtet
und
beschrieben
worden
ist
wie
in
unserer
Stadt.
Auch
Bürgermeisterin
L.
Juwel
gehört
zu
den
Zeugen:
"Ich
war
gerade
auf
dem
Weg
zu
meinem
Auto,
als
das
Handy
in
meiner
Hand
plötzlich
immer
schwerer
wurde,
bis
ich
es
einfach
nicht
mehr
festhalten
konnte,
es
fiel
zu
Boden
und
zersprang
in
tausend
Teile.
Ich
hab'
mich
vielleicht
erschreckt!"
Keine
50
Meter
entfernt
wurde
Kasper
D.
Lunge
ungefähr
zur
selben
Zeit
Opfer
desselben
Phänomens,
seine
Frau
fand
ihn
hilflos
am
Boden
liegend,
offenbar
als
Folge
eines
plötzlichen,
unvorhersehbaren
Schwerkraftschubes.
Zum
Glück
wurde
er
bei
dem
Vorfall
nicht
ernsthaft
verletzt,
er
erlitt
lediglich
eine
leichte
Gesäßprellung.
Mitarbeiter
des
Lehrstuhls
für
Physik
der
Universität
Mokingen
begannen
am
Morgen
mit
ersten
Messungen,
um
das
Ausmaß
der
Schwerkraftunregelmäßigkeiten
zu
erfassen.
K.D.
Lunge
gab
den
Wissenschaftlern
zudem
einen
möglicherweise
entscheidenden
Hinweis
bei
der
Erforschung
dieser
Weltsensation:
Nach
seiner
Auffassung
könnte
sein
rätselhafter
Verkehrsunfall
vor
einigen
Monaten,
bei
dem
die
Mokinger
Herz-Marien-Kirche
beinahe
zum
Einsturz
gebracht
worden
war,
mit
einer
horizontalen
Krafteinwirkung
als
Folge
der
Schwerkraftschwankung
zusammenhängen.
Die
Experten
werden
auch
dieser
Spur
nachgehen.
___________________________________________________
Mokingen. 20.07.1999 (mns)
Die
Redaktion
von
MOKINGEN
ONLINE
und
ihre
Kollegen
von
Mokingen
Aktuell
geben
hiermit
stolz
bekannt,
daß
soeben
die
ersten
Preisträger
der
neugeschaffenen
Mokingen
Awards
ermittelt
worden
sind.
In
unregel-
mäßigen
Abständen
werden
zukünftig
besonders
herausragende
Leistungen
von
Personen
oder
Institutionen,
die
einen
Bezug
zur
Stadt
Mokingen
aufweisen
(oder
auch
nicht),
öffentlich
geehrt.
Die
Jury
bleibt
anonym,
um
Einflußnahmen
von
interessierter
Seite
von
vornherein
auszuschließen.
Die
Juroren
beabsichtigen
nicht,
Ehrungen
willkürlich
vorzunehmen
und
hoffen,
ihrem
Grundsatz
auch
treu
zu
bleiben.
Die
ersten
Preisträger
sind:
MokiAward
in
Gold
am
Grünen
Bande:
C.
Ronjob
von
der
Fa.
Hard&Bradler
GmbH
für
seine
überragenden
Leistungen
beim
E/L-Spiel.
TrostAward
in
Holz:
M.
Schüller
für
seinen
aufopferungsvollen,
aber
dennoch
völlig
sinnlosen
Kampf
gegen
C.
Ronjob
Die
Jury
konnte
sich
nicht
auf
die
Vergabe
des
wertvollsten
Mokinger
Verdienstordens,
des
MokiAward
in
Gold
am
Rosa
Bande,
an
C.
Ronjob
einigen.
Dazu
bedarf
es
einer
einstimmigen
Entscheidung.
Bei
der
feierlichen
Preisverleihung
im
Congress
Center
Mokingen
sorgte
Preisträger
Mirko
Schüller
für
einen
Eklat:
Er
warf
die
ihm
gerade
überreichte
Holzplatte
unter
lautem
Protest
auf
den
Boden
und
verließ
fluchend
den
Saal.
Ein
zufällig
anwesender
Übersetzer
slawischer
Sprachen
konnte
das
rätselhafte
Verhalten
erklären,
da
er
das
Gebrüll
des
Preisträgers
verstanden
hatte:
Mirko
Schüller
hatte
offenbar
die
Einladung
so
interpre-
tiert,
daß
er
selbst
der
Hauptpreisträger
sei
und
C.
Ronjob
den
letzten
Platz
in
der
Wertung
der
Jury
erreicht
hatte.
MOKINGEN
ONLINE
bedauert
selbstverständlich
das
Mißverständnis.
___________________________________________________
Mokingen. 19.07.1999 (mns)
Alarmstimmung
herrscht
unter
Mokingens
Bürgern,
seitdem
heute
durch
eine
kleine,
gemeine
Indiskretion
aus
zuverlässiger
Quelle
bekanntwurde,
daß
sich
offenbar
zwei
der
angesehensten
Persönlichkeiten
der
Stadt
mit
Auswanderungsplänen
tragen.
Sogar
das
Ziel
der
beiden
Emigranten
ist
kein
Geheimnis
mehr:
Ausgerechnet
Oranjen!
Die
Gerüchte
betreffen
den
renommierten
EDV-Unternehmer
E.
Nettvorjuh
und
seine
Gattin,
die
erst
vor
wenigen
Monaten
für
eine
Amtsperiode
von
12
Jahren
-
angesichts
ihres
Alters
also
prak-
tisch
auf
Lebenszeit
-
gewählte
Bürgermeisterin
Leila
Juwel.
MOKINGEN
ONLINE
führte
selbstverständlich
eigene
Recherchen
durch
und
fand
tatsächlich
eindeutige
Beweise
dafür,
daß
die
beiden
Zugvögel
ihre
Auswanderung
bereits
seit
längerem
planen.
Insbesondere
die
heimliche
Anschaffung
eines
Wohnwagens
(!),
der
an
einem
geheimgehaltenen
Ort
bereitsteht,
läßt
keinen
Zweifel
an
den
kursierenden
Gerüchten
mehr
zu.
Unter
den
Einwohnern
der
Stadt
herrscht
berechtigte
Aufregung
und
Bestürzung,
und
es
kam
um
die
Mittags-
zeit
zu
einer
spontanen
Protestkundgebung
vor
dem
Privathaus
des
Ehepaars.
Die
Situation
eskalierte,
als
einige
Demonstranten
die
Bürgermeisterin
dabei
beobachteten,
wie
sie
im
Inneren
des
Hauses
gerade
Geh-
übungen
in
oranjetypischen
Holzschuhen
praktizierte.
Daraufhin
zertrampelte
die
Menge
ein
Tulpenbeet
im
Vorgarten
und
skandierte
Parolen
wie: "Verräterpack,
Verräterpack
!".
Eine
Blitzumfrage
unserer
Redaktion
ergab
ein
ziemlich
einheitliches
Bild
über
die
Stimmungslage
unter
den
Bürgern
der
Stadt:
Fast
einhellig
werden
die
Pläne
der
Bürgermeisterin
und
ihres
Gatten
verurteilt.
Nur
ein
einziger
Befragter
fiel
aus
der
Reihe
und
bot
sogar
an,
beim
Umzug
behilflich
zu
sein:
Der
dilettantische
Scrollbalkenstümper
F.
Effinger,
in
letzter
Zeit
wegen
Auftragsmangels
nahezu
arbeitslos,
begrüßte
die
Entwicklung.
"Sollen
sie
doch
gehen!
Kann
mir
nur
recht
sein!
Aber
dann
weht
hier
ein
anderer
Wind
...
da
werden
einige
Mokinger
zu
Kreuze
gekrochen
kommen,
ich
will
jetzt
keine
Namen
nennen,
wenn
sie
ihre
Webseiten
bei
mir
in
Auftrag
geben
müssen.
Dann
muß
ich
mir
nicht
mehr
anhören,
meine
Entwürfe
seien
'grottenschlecht'
und
meine
Ideen
auch,
ich
bin
dann
die
erste
Adresse
am
Ort!"
Dieses
Statement
blieb
allerdings
ein
Einzelfall.
Seitens
der
Bürgermeisterin
war
bisher
kein
Kommentar
in
dieser
Angelegenheit
zu
erhalten.
___________________________________________________
Mokingen. 19.07.1999 (mns)
Nach
der
Präsentation
des
neuen
Online-Spiels
'CashMachine'
von
ForumWettenWinkler
am
gestrigen
Abend
(siehe
Bericht
unten)
führte
der
Massenandrang
spielwütiger
Teilnehmer
zu
einem
mehrstündigen
Serveraus-
fall.
Kasper
D.
Lunge
beziffert
allein
den
Umsatzausfall
von
FWW
auf
eine
Schadenssumme
von
ca.
80.000
DM,
er
zeigte
sich
dennoch
zufrieden
über
die
Akzeptanz
seines
neuen
Konzeptes.
Er
kündigte
an,
das
Angebot
weiter
zu
verbessern
und
zusätzliche
Features
(wie
in
der
heute
veröffentlichten
Version
1.01)
entwickeln
zu
lassen,
welche
dann
gegen
Aufpreis
für
die
interessierte
Spielergemeinde
zur
Verfügung
stehen
werden.
___________________________________________________
Mokingen. 19.07.1999 (mns)
Der
Mokinger
Multi-Unternehmer
Kasper
D.
Lunge
(Winkler-Druck,
FWW,
u.v.m.)
macht
seinem
Spitznamen
"Zweiarmiger
Bandit"
alle
Ehre.
Weil
ihm
offenbar
die
Wartezeit
auf
Erteilung
der
ersehnten
Casino-Lizenz
in
Mokingen
zu
lang
wird,
ließ
er
von
einem
Programmierer-Team
ein
neues
Online-Glücksspiel
entwickeln,
das
nun
unter
dem
Namen
'CashMachine'
auf
der
gebührenpflichtigen
FWW-Website
für
zusätzliche
Umsätze
sorgen
soll.
Da
dieses
Konzept
weltweit
beispiellos
ist,
lassen
sich
noch
keine
Prognosen
über
die
Erfolgs-
chancen
abgeben.
ForumWettenWinkler
hat
jedoch
bisher
immer
an
neuen
Geschäftsfeldern
gut
verdient,
so
daß
man
sich
auch
diesmal
keine
Sorgen
um
die
Zukunft
der
Firma
machen
muß.
Die
technische
Umsetzung
und
Betreuung
erfolgt
durch
die
bewährte
Mokinger
Firma
Earny's
Netzwerkstatt,
dessen
Inhaber
seinerzeit
die
Netzknüpfkunst
in
Hamburg
erlernte
und
sich
bereits
vor
vielen
Jahren
in
Mokingen
niederließ,
das
Design
übernahm
seine
Ehefrau
in
Heimarbeit,
wodurch
der
rührige
Mokinger
Amateur-Webseiten-
bastler
F.
Effinger
wieder
einmal
bei
einer
Auftragsvergabe
leer
ausging.
Die
zahlreichen
Scrollbalkengegner
hin-
gegen
werden
den
Ausgang
des
Ausschreibungsverfahrens
begrüßen.
___________________________________________________
Mokingen. 18.07.1999 (mns)
Wie
im
Ticker
schon
kurz
gemeldet,
steht
einer
Ansiedlung
des
Bayreuther
Reisekonzerns
Bammel
Adventure
Tours
in
Mokingen
nichts
mehr
im
Wege.
Wie
der
Vorstandsvorsitzende
Ulf
Bammel
auf
Anfrage
mitteilte,
steht
sogar
die
Verlegung
der
Konzernzentrale
in
die
Jevermetropole
zur
Diskussion.
Er
gab
seiner
Hoffnung
Ausdruck,
daß
dieser
Schritt
ein
weiteres
Kapitel
in
der
Er-
folgsgeschichte
von
B.A.T.
eröffnet,
welche
bekanntlich
vor
16
Jahren
im
bayrischen
Neukirchen-Balbini
begann,
als
Ulf
Bammel
sein
erstes
Überlebenstraining
für
Postboten
aus
deutschen
Großstädten
veran-
staltete.
Der
gelernte
Hirschfänger
Bammel
konfrontierte
die
Teilnehmer
drei
Wochen
lang
mit
den
typi-
schen
Gefahren
des
Bayrischen
Waldes
(vor
allem
Waldmäuse
und
heiratswütige
Milchmägde),
und
fortan
waren
diese
optimal
für
ihre
normalen
beruflichen
Alltag
gewappnet,
auch
wenn
die
versprochenen
Wölfe
während
des
Trainings
fehlten.
Der
Durchbruch
gelang
B.A.T.
jedoch
erst
Jahre
später
mit
der
Erfindung
der
'Wundertüte',
bei
der
ein
Urlau-
ber
lediglich
eine
Reise
bucht
und
keinen
Anspruch
auf
Beförderung
zu
einem
bestimmten
Ziel
hat.
Allein
der
Überraschungseffekt
bei
Ankunft
am
bis
dahin
unbekannten
Zielort
macht
die
Attraktion
dieser
Reiseform
aus,
natürlich
neben
der
kurzweiligen
Passage
in
Frachtschiffen,
Öltankern
oder
Linienmaschinen
der
Air
Transat.
Da
außerdem
das
eigene
Gepäck,
genauso
wie
evtl.
mitreisende
Ehepartner,
vertragsgemäß
garan-
tiert
nicht
am
gleichen
Zielort
wie
der
Reisende
selbst
eintreffen,
ist
für
Spannung
und
Abwechslung
schon
beim
Auspacken
der
fremden
Koffer
gesorgt.
Auch
die
Frage,
welche
Kleidung
denn
für
das
Klima
die
ange-
messene
ist,
erübrigt
sich
aus
diesen
Gründen.
In
der
Regel
sorgt
der
B.A.T.-Zufallsgenerator
dafür,
daß
ein
Urlauber
in
Thailand
mit
ziemlicher
Wahrscheinlichkeit
das
Gepäck
einer
Reisenden
ausgehändigt
bekommt,
die
eher
mit
einem
Zielort
in
Skandinavien
gerechnet
hatte.
Seit
dem
Vertragsschluß
zwischen
B.A.T.
und
Air
Transat
übernimmt
die
darin
erfahrene
kanadische
Fluglinie
einen
Teil
der
Logistikplanung.
Dieses
Erfolgskonzept
hat
B.A.T.
ein
stetiges
Wachstum
beschert,
und
die
geplante
Ansiedlung
in
Mokingen
ist
Ausdruck
des
Expansionswillens
des
Konzernchefs.
Zumindest
die
B.A.T.-Rechtsabteilung
wird
unverzüglich
nach
Mokingen
verlegt
und
sorgt
für
die
Schaffung
von
850
neuen
Arbeitsplätzen,
ob
auch
die
restlichen
sieben
Mitarbeiter
von
B.A.T.
umziehen
müssen,
ist
-
wie
bereits
eingangs
erwähnt
-
noch
offen.
___________________________________________________
Mokingen. 17.07.1999 (mns)
Neu
bei
MOKINGEN
ONLINE:
Der
Ticker
-
immer
aktuell
und
auf
der
Höhe
der
Zeit.
Kurznachrichten,
Vorabmeldungen,
Wasserstandsmeldungen
aus
aller
Welt.
___________________________________________________
Mokingen. 14.07.1999 (mns)
Wie
aus
dem
Rathaus
am
heutigen
Morgen
verlautete,
konkretisieren
sich
die
Pläne
der
Bürgermeisterin
Leila
Juwel,
in
den
nächsten
Wochen
die
größte
Katastrophenschutzübung
in
der
Geschichte
Mokingens
abzuhalten.
Geplant
sei
u.a.
die
völlige
Evakuierung
der
Stadt,
Errichtung
eines
Behelfszeltlagers
-
womöglich
in
den
briskotischen
Wäldern
-,
Selbstversorgung
der
Evakuierten
und
ein
integriertes
Überlebenstraining.
Widerstand
regt
sich
vor
allem
in
den
Reihen
der
Mokinger
Geschäftsleute.
So
hat
Multi-Unternehmer
Kasper
D.
Lunge
bereits
Schadenersatzforderungen
für
den
Fall
angekündigt,
daß
seine
für
den
Katastrophenfall
vor-
sorglich
bereitgehaltenen
mobilen
Wettbüros
im
Rahmen
dieser
Übung
keinen
Zugang
zum
Zeltlager
bekommen.
"Wenn
sie
im
Wald
Verkaufsstände
für
ihre
selbstgemachten
Puppen
und
Plüschtiere
errichten
kann,
weil
diese
angeblich
überlebenswichtig
sind,
dann
müssen
meine
Wett-Annahmen
erst
recht
mit!"
poltert
der
um
seine
Umsätze
besorgte
Mokinger
Wettkönig.
In
diese
Diskussion
mischte
sich
ungefragt
der
Leiter
des
Botanischen
Gartens
Mokingen,
Dr.
Engelbrecht,
ein:
"Der
soll
sich
lieber
um
sein
Stammgeschäft
kümmern!
Wenn
der
so
weitermacht,
geht
die
altehrwürdige
Druckerei
noch
vor
die
Hunde.
Dieser
Lunge
hat
nur
noch
seine
Wetten
im
Kopf."
Dr.
Engelbrecht
spielt
damit
offenbar
auf
den
Imageverlust
des
ältesten
Mokinger
Unternehmens
an,
der
Winkler
Druck
Inh.
K.D.
Lunge
KG,
welche
in
letzter
Zeit
kein
gutes
Bild
in
der
Öffentlichkeit
darbot
(wir
berichte-
ten).
Laut
Dr.
Engelbrecht
werden
Druckaufträge
nicht
termingerecht
ausgeführt,
die
mit
erheblicher
Terminüber-
schreitung
ausgelieferten
Druckwaren
seien
fehlerhaft
oder
durch
die
Druckerei
eigenmächtig
geändert,
und
dies
sei
"früher
nie
vorgekommen".
Regelrecht
aufgebracht
war
Dr.
Engelbrecht
über
die
kürzlich
gelieferten
Eintritts-
karten
des
Botanischen
Gartens,
welche
die
Aufschrift:
"Botanischer
Karten
Mokingen
-
Eintrittsgarte"
trugen,
solche
Fehler
könne
er
sich
nur
dadurch
erklären,
daß
neuerdings
Schulkinder
in
der
Druckerei
ihre
Wettschulden
gegenüber
ForumWettenWinkler
abarbeiten
(wir
berichteten
auch
darüber).
Dies
werfe
zudem
ein
schlechtes
Licht
auf
das
Mokinger
Schulsystem,
und
dieser
Vorwurf
war
eindeutig
an
Kulturstadtrat
V.
Jahns-Brown
gerichtet,
der
bekanntlich
für
die
Umsetzung
der
Rechtschreibreform
in
Mokingen
verantwortlich
zeichnet.
Dieser
befindet
sich
zur
Zeit
auf
einer
Dienstreise
und
konnte
sich
nicht
zu
der
Angelegenheit
äußern.
Wir
werden
den
Kommentar
des
Angesprochenen
ggf.
nachreichen
und
auch
weiterhin
über
den
Fortschritt
des
Projekts
"MokiCamp"
berichten.
___________________________________________________
Mokingen. 12.07.1999 (mns)
Das
rätselhafte
Versehen
der
Fa.
Winkler
Pressegrosso
GmbH
bzw.
der
Druckerei
Winkler
Druck
KG
in
Zusammenhang
mit
der
heutigen
Ausgabe
der
Mokinger
Rundschau
(wir
berichteten)
hatte
noch
ein
Nachspiel.
Offenbar
werden
auch
in
Frankreich
Esperianer
und
Briskoten
zur
Verteilung
von
Zeitungen
und
Werbeprospekten
eingesetzt,
denn
das
Fremdenverkehrsamt
Mokingen
erlebte
heute
einen
wahren
Ansturm
von
telefonischen
Anfragen
aus
Frankreich,
was
darauf
zurückzuführen
ist,
daß
die
fehlgeleiteten
Mokinger
Zeitungen
in
Frankreich
an
Privathaushalte
zugestellt
wurden.
Obwohl
meist
des
Deutschen
nicht
mächtig,
waren
die
überwiegend
männlichen
"Leser"
von
dem
Dargebotenen
so
angetan,
daß
sie
sich
spontan
beim
hiesigen
Fremdenverkehrsamt
nach
Reisemöglichkeiten
und
dem
Übernachtungsangebot
erkundigten.
Die
Ursache
für
das
touristische
Interesse
an
Mokingen
lag
hauptsächlich
in
den
abgedruckten
Fotos
zum
Bericht
über
die
Elternproteste
gegen
die
Mokinger
Fa.
Unternehmensgruppe
Winkler
und
den
Vorstandsvor-
sitzenden
Kasper
D.
Lunge.
Das
Foto
(u.)
zeigt
die
Gründerin
der
Initiative
Mokinger
Mütter,
E.
Stratmann,
mit
einigen
ihrer
Mitstreiterinnen.
Leider
konnte
das
Fremdenverkehrsamt
Mokingen
kein
Kapital
aus
der
sprunghaft
gestiegenen
Nachfrage
schlagen,
da
bereits
nach
15
Minuten
die
Telefonanlage
wegen
Überlastung
zusammenbrach
und
die
reise-
freudigen
Franzosen
nur
noch
das
Besetztzeichen
zu
hören
bekamen.
___________________________________________________
Mokingen. 12.07.1999 (mns)
Zu
tumultartigen
Szenen
kam
es
gestern
während
der
außerplanmäßigen
Stadtratssitzung
im
Mokin-
ger
Rathaus.
Der
Streit
entbrannte
um
die
Budgetierung
des
Kulturetats,
wie
sie
vom
zuständigen
Stadt-
rat
V.
Jahns-Brown
beantragt
worden
war,
um
den
weiteren
Ausbau
der
VHS
und
Sonderprojekte
der-
selben
zu
finanzieren.
Stadtkämmerer
Kasper
D.
Lunge,
ein
entschiedener
Gegner
jeglicher
kultureller
Angebote
für
die
Bürger
der
Stadt,
lehnte
den
Antrag
ohne
weitere
Begründung
ab
und
empfahl,
doch
stattdessen
den
Kulturfernsehkanal
Arte
in
das
Mokinger
Kabelnetz
einzuspeisen,
"dies"
sei
"entschieden
billiger".
Dr.
Engelbrecht,
aus
unerklärlichen
Gründen
zum
Sachverständigen
bestellt,
erschien
mit
leichter
Verspätung
zur
Sitzung
und
sprach
sich
ebenfalls
gegen
eine
Erhöhung
des
Kulturetats
aus.
Die
Anspie-
lungen,
seine
Haltung
stehe
in
Zusammenhang
mit
seinem
ausgedehnten
Besuch
in
K.D.
Lunges
Privat-
haus
am
Vortag,
wies
er
im
übrigen
schärfstens
zurück.
Die
Entscheidung
über
den
Etat
wurde
daraufhin
vertagt.
Ebenfalls
ohne
definitive
Entscheidung
blieb
der
Hauptpunkt
der
Tagesordnung
und
eigentliche
Grund
für
die
Sondersitzung.
Über
die
geplante
Gewerbeansiedlung
der
Fa.
Bammel
Adventure
Tours
konnte
nicht
beraten
werden,
weil
der
Antragsteller
nicht
erschienen
war.
Wie
Herr
Ulf
Bammel
später
mitteilen
ließ,
hatte
seine
Anreise
nach
Mokingen
anläßlich
eines
Tankstopps
in
der
Nähe
von
Kassel
ein
jähes
Ende
gefunden.
Als
er
nach
dem
Bezahlen
an
der
Kasse
der
Tankstelle
zu
seinem
Pkw
zurückkehrte,
mußte
er
feststellen,
daß
in
der
Zwischenzeit
sämtliche
Reifen
zerstochen
worden
waren.
Das
Fahrzeug
mußte
in
die
nächstgelegene
Vertragswerkstätte
geschleppt
werden.
Möglicherweise
wird
der
Stadtrat
zu
einem
späteren
Zeitpunkt
über
den
Antrag
neu
beraten.
___________________________________________________
Mokingen. 12.07.1999 (mns)
Die
Abonnenten
der
größten
Mokinger
Tageszeitung
(Mokinger
Rundschau)
erlebten
heute
früh
eine
böse
Überraschung:
Anstelle
der
beliebten
Frühstückslektüre
fanden
sie
lediglich
einen
zwölfseitigen
Farbprospekt
von
"Disneyland
Paris"
in
französischer
Sprache
in
ihren
Briefkästen
und
Zeitungsrollen
vor.
Erboste
Anrufe
bei
der
zuständigen
Pressevertriebsfirma
(Winkler
Pressegrosso
GmbH)
brachten
Klarheit
in
die
Angelegenheit.
Durch
einen
bedauernswerten
Irrtum
der
Vertriebslogistikabteilung
wurde
die
gesamte
Auflage
der
Mokinger
Rundschau
per
Lastzug
zu
einem
Kunden
der
Winkler
Druck
KG
nach
Frankreich
geschickt,
während
die
Zeitungsausträger
in
Mokingen,
traditionell
aus
esperianischen
und
briskotischen
Gastarbeitern
bestehend,
ungerührt
die
für
diesen
ausländischen
Abnehmer
bestimmten
Broschüren
anstatt
der
Tageszeitung
verteilten.
Auf
die
Frage,
weshalb
denn
der
Fahrer
des
Lastzuges,
welcher
die
Ladung
vor
Antritt
der
Fahrt
zu
kon-
trollieren
habe,
den
Fehler
nicht
bemerkt
habe,
teilte
ein
Winkler-Sprecher
mit,
der
Fahrer
stamme
aus
Ostdeutschland
und
tue
immer
genau
das,
was
man
ihm
auftrage,
wie
unsinnig
auch
immer
der
Auftrag
sei.
Er
müsse
sich
nicht
Gedanken
darüber
machen,
was
denn
französische
Kunden
mit
einer
Mokinger
Tages-
zeitung
anfangen
könnten.
Dies
gehöre
nicht
zu
seinen
Aufgaben
als
Fernfahrer.
Bedauerlich
für
die
Zeitungsleser:
Ihnen
bleiben
der
am
Wochenende
mehrfach
angekündigte
Enthüllungsbericht
der
Mokinger
Rundschau
über
die
Machenschaften
der
Winkler-Gruppe
und
die
Berichterstattung
über
die
Elternproteste
gegen
die
aktuelle
Marketing-Offensive
der
Fa.
ForumWettenWinkler
(siehe
Meldung
u.)
vorent-
halten.
___________________________________________________
Mokingen. 11.07.1999 (mns)
MOKINGEN
ONLINE
hat
heute
eine
erfreuliche
Mitteilung
in
eigener
Sache
zu
machen:
Durch
Ver-
tragsabschlüsse
in
den
letzten
Tagen
mit
Werbetreibenden
aus
Mokingen
und
der
Region
ist
auch
mittelfristig
der
Fortbestand
dieses
Nachrichtendienstes
gesichert.
Bekanntlich
wird
nur
ein
kleiner
Teil
unseres
Etats
von
der
Stadt
Mokingen
abgedeckt,
und
in
der
letzten
Woche
kündigte
die
Bür-
germeisterin
in
einem
Schreiben
eine
erhebliche
Kürzung
der
Mittel
für
das
nächste
Halbjahr
an.
Umso
zufriedener
sind
wir
mit
der
Resonanz
in
der
regionalen
Wirtschaft,
welche
dafür
sorgt,
daß
dieser
Anschlag
aus
dem
Rathaus,
wie
so
vieles
zuvor
auch,
fehlgeschlagen
ist.
___________________________________________________
Mokingen. 10.07.1999 (mns)
Neu bei MOKINGEN ONLINE: Die Leserbriefseite, auf vielfachen Wunsch unserer Leserschaft.
___________________________________________________
Mokingen. 10.07.1999 (mns)
Die Wettleidenschaft Mokinger
Schüler (siehe Bericht unten) treibt seltsame Blüten. Am gestrigen
Nachmittag haben Mitglieder des Schüler-Clubs "Winkler 3D", alle im
Alter zwischen 8 und 9 Jahren,
im Freibad Mokingen Schabernack mit anderen Badegästen getrieben, offenbar als
Folge von Privat-
wetten zwischen konkurrierenden Schülergruppen. So wurde z.B. ein unbedarfter
junger Mann, welcher
gerade an einem Kiosk einen Imbiß zu sich nahm, von Kindern mit einer
tränenrührigen Geschichte
dazu gebracht, in voller Straßenkleidung in ein Schwimmbecken zu springen und
dort mehrere Minuten
zu verweilen. Er mußte von den Bademeistern mit leichten Unterkühlungen an
Armen und Beinen geborgen
werden und war zudem das Ziel von Hohn und Spott der kleinen Bengel, welche sich
diese Wette ausge-
dacht hatten.
___________________________________________________
Mokingen. 10.07.1999 (mns)
Der umtriebige Mokinger
Geschäftsmann Kasper D. Lunge, durch die Vermählung mit der charmanten
Rita Winkler aus der alteingesessenen Mokinger Winkler-Dynastie zum
Vorstandvorsitzenden der
Unternehmensgruppe Winkler und Eigentümer diverser anderer Winkler-Firmen
(Winkler-Druck, FWW u.a.)
geworden, beschreitet neue Wege im Marketing-Bereich. Er tritt neuerdings als
Sponsor und Förderer
der Pestalozzi-Grundschule Mokingen auf und stattete sämtliche dritten Klassen
mit Computern aus.
Darüber hinaus
regte er die Gründung eines Computer-Clubs unter dem Namen
"Winkler 3D - Die Digitalen
Deppen" an, welcher zum Zweck hat, die Kinder auch in ihrer Freizeit an das neue
Medium Internet heran-
zuführen. Mit der Namensgebung wird erstmals im
schulischen Bereich für ein kommerzielles Unternehmen
geworben, doch sieht die Schulleitung darin
keine Gefahren. Der Leiter der Grundschule, Oberstudiendirek-
tor J. Hoppel: "Wir kennen Herrn Lunge als
honorigen Stadtrat und Stadtkämmerer, der immer ein offenes
Ohr für die Bedürfnisse unserer Schule
hatte und manchmal auch ganz unbürokratisch Mittel bewilligt, die
im aktuellen Haushalt für unsere
Schule nicht vorgesehen sind. Als Privatunternehmer wird er auch das
Wohl der Schule und der Schüler im Auge
haben, davon bin ich fest überzeugt."
Den Einwand, junge Menschen in der Schule einer
Dauerwerbung durch ein Unternehmen auszusetzen
sei sehr heikel, läßt J. Hoppel nicht gelten. Dies sei in diesem
Falle nicht zu befürchten. Tatsächlich sei
durch einen Exklusiv-Vertrag
zwischen
der Unternehmensgruppe Winkler und der
Schule sichergestellt, daß
auch zukünftig keine andere Firma im Bereich der Pestalozzi-Schule Werbung bzw.
Sponsoring betreiben
darf.
Im Elternbeirat sieht man die Angelegenheit anders. Dort wird vor allem die
Konfiguration der gelieferten
Computer kritisiert: Als Hintergrundbilder und Bildschirmschoner erscheinen
blinkende Logos von Winkler-
Firmen, die Startseite der installierten Web-Browser ist die Homepage von
ForumWettenWinkler mit den
vielfältigen Fußball-Tippspielen und -Wetten, und keine dieser Optionen läßt
sich verändern. Es wurden
bereits erste Fälle von Taschengeldknappheit bei Schülern aufgrund von
Online-Wetten berichtet, und in
den Filialen von FWW sollen schon Schuldscheine von Schülern gesammelt werden.
Am heutigen Morgen
demonstrierten zahlreiche Eltern im Mokinger Stadtpark gegen die
Geschäftspraktiken der Winkler-Gruppe
(unser Foto, u.).
Ein interessanter Aspekt dabei: K.D. Lunge hat seine Spielcasino-Pläne in
Mokingen offenbar noch nicht
aufgegeben.
AUFGEBRACHTE ELTERN GEGEN WINKLER
___________________________________________________
Mokingen, 09.07.1999 (mns)
Die Verkehrssituation in der
Mokinger Innenstadt bot schon öfters Anlaß zur Kritik, die häufigen Staus
sind vielen Einwohnern und Besuchern ein Dorn im Auge. Heute Morgen kam der
Verkehr rund um das Land-
gericht (Justizpalast) völlig zum Erliegen:
Der Grund dafür sind zwei spektakuläre Prozesse, welche heute ihren jeweils
ersten Verhandlungstag
hatten. Im ersten, einer Sammel-Vaterschaftsklage von 23 Frauen aus dem Raum
Mokingen gegen den
in der Damenwelt nur allzu beliebten Hoteldirektor Arnold Schnute, begann heute
die Beweisaufnahme.
Die Verhandlung mußte allerdings nach 45 Minuten unterbrochen werden, nachdem
der Beschuldigte
im Gerichtssaal zusammengebrochen war. Der vorsitzende Richter hatte
ungeschickterweise an Ort und
Stelle 23 Blutentnahmen beim Beschuldigten zur Beweissicherung angeordnet,
welche nacheinander
vorgenommen wurden. Ein neuer Termin für die Wiederaufnahme des Verfahrens
steht noch nicht fest.
Im zweiten Prozeß vor der Großen Strafkammer mußte sich der Leiter des
Botanischen Gartens
Mokingen,
Dr. Engelbrecht, wegen Betrugs in 16 Fällen verantworten. Er soll im Namen des
Botanischen Gartens
Mokingen gebrauchte Computerteile bzw. -komponenten, in erster Linie Tastaturen,
als funktionstüchtig
nach Esperia exportiert haben, welche sich jedoch als fehlerhaft bzw.
unbrauchbar erwiesen haben sollen.
Als Zeuge der Staatsanwaltschaft war Seine Flatulenz Kaiser Winzippus von
Esperia als Hauptgeschädigter
geladen, welcher es allerdings vorzog, nicht zu erscheinen. Dies gab der
Verteidigung die Gelegenheit, anhand
von älteren Dokumenten aus Esperia nachzuweisen, daß beim vorgenannten
Nebenkläger eine ausgeprägte
Rechtschreibschwäche vorliegt, welche in keinem Zusammenhang mit der jeweils
verwendeten Computertasta-
tur steht. Dem so begründeten Antrag auf Abweisung der Klage wurde
stattgegeben, und Dr. Engelbrecht konnte
den Gerichtssaal als freier Mann verlassen.
Die Verkehrssituation entspannte sich im Laufe des Vormittags wieder. Wir werden
über den Fortgang des lau-
fenden Prozesses ggf. berichten.
___________________________________________________
Mokingen, 08.07.1999 (mns)
In Mokingen ist offenbar der Kampf
um die Fleischtöpfe entbrannt, zumindest in finanzieller Hinsicht.
Der Vorsitzende des Verbandes der Kleinunternehmer, Elektroinstallateur Th. Unna
- durch taktisch
kluge Einheirat in das Traditionsunternehmen Elektro-Mesche seit einigen Jahren
in Mokingen ansässig -
forderte von der Stadt unverblümt Fördermittel für Forschung und Entwicklung
neuer Produkte. Die Tat-
sache, daß solche Mittel bereits seit vielen Jahren im Haushalt vorgesehen und
auch an örtliche Firmen
ausbezahlt werden, war ihm offensichtlich unbekannt.
Der für die Vergabe der Gelder zuständige Stadtkämmerer Kasper D. Lunge,
zugleich Vorsitzender der
Union mittelständischer Unternehmen, legte nun eine Liste mit Projekten vor,
welche in den letzten Jahren
mit kommunalen Mitteln gefördert wurden. Darunter finden sich wegweisende
Erfindungen wie achtzehneckige
Turnierwürfel für den Einsatz in Spielbanken und Wettstuben, spezielle Hard-
und Software zur Wettquoten-
berechnung, neuartige Neon-Stroboskop-Außenbeleuchtung für Wettbüros,
Lösemittel zur rückstandsfreien
Entfernung dokumentenechter Tinte von Wettscheinen, lösemittelresistente
dokumentenechte Tinte sowie
diverse Neuerungen für die Druckbranche. Laut K.D. Lunge hat die Stadt alles
getan, um der mittelständischen
Wirtschaft Mokingens die Voraussetzungen für ein Bestehen auf dem Weltmarkt zu
schaffen, und neue
Klemmhalterungen für Lichtschalter brauche "nun wirklich niemand".
Dies ist als deutliche Absage an Th.
Unnas Adresse zu verstehen, welcher eine Förderung von DM 250,- pro Jahr,
befristet auf drei Jahre, beantragt
hatte. Dafür sei "kein Pfennig mehr übrig", da die jährlichen
Zuschüsse in Höhe von DM 23,8 Mio. bereits auf
Jahre hinaus fest verplant seinen.
Da die nötigen Beschlüsse nicht vom Stadtrat, sondern vom Stadtkämmerer
allein gefaßt werden, scheint
dieser Vorstoß des rührigen Elektroinstallateurs gescheitert zu sein.
Unterstützung seitens seines kleinen
Verbandes konnte er in diesem Fall auch nicht erhoffen, denn er hatte den
Zeitpunkt für seinen Antrag schlecht
gewählt: Das andere Verbandsmitglied, Boutique-Besitzerin E. Stratmann,
befindet sich zur Zeit im Mutterschafts-
urlaub.
___________________________________________________
Mokingen, 07.07.1999 (mns)
Zu unserem Bericht vom heutigen Morgen über den
Einödhof Briskodorf erreichte uns eine Reihe
Anrufe von Lesern, welche mehr oder weniger genaue Angaben über die Lage desselben
machten.
Eine Meldung erwies sich jedoch als ziemlich konkret: Der Katastrophenschutz
Mokingen informierte
uns darüber, daß heute um die Mittagszeit ein hilfloser Mann in einem Wäldchen
nördlich von Mo-
kingen von Spaziergängern aufgefunden und den Rettungskräften übergeben wurde.
Der barfüßige, sichtlich verwirrte junge Mann war in Lumpen gekleidet und
stammelte die Worte "Diddi
Diddi", was als die Angabe seines Vor- und Nachnamens gedeutet wurde. Mit
Hilfe von Psychologen der
Universität Mokingen gelang es, Herrn D. Diddi genauer zu befragen. Folgendes hat
sich zugetragen:
Diddi Diddi hatte den Rang des Vizegottes innerhalb der Briskotensekte, der
Sektenführer M. Lallenthal
regierte jedoch despotisch und mit eiserner Hand. Als während des Gewitters am
heutigen Vormittag die
letzten drei windschiefen, baufälligen Hütten der Waldsiedlung Briskodorf in sich
zusammenfielen, kam
es zum Streit zwischen D. Diddi und M. Lallenthal. Die beiden Sektenführer konnten
sich nicht darüber
einigen, wer den Vorrang bekommen sollte beim Bezug des Ausweichquartiers, einer
Höhle im Inneren
des Waldes, welche schon die Ur-Briskoten zusammen mit ihren Haustieren bewohnten.
M. Lallenthal
zeigte sich uneinsichtig, und Diddi Diddi verließ daraufhin die Ruinensiedlung.
Nach einigen Stunden wurde
er dann gefunden und geborgen. Die Rettungskräfte suchten noch eine Viertelstunde
lang den Wald nach
weiteren Briskoten ab, brachen dann jedoch die Suche mangels Interesse ab.
Den Angaben D. Diddis zufolge befanden sich keine weiteren Briskoten in der
Siedlung, die meisten waren
unterwegs, um Nahrungsmittel zu suchen oder einer Arbeit nachzugehen, deren
Einnahmen beim Sekten-
führer abzuliefern waren, so z.B. ein ostdeutscher Fernfahrer samt Ehefrau, die
erst kürzlich angeworben
worden waren und offenbar aufgrund ihrer Herkunft derartige Gepflogenheiten für
normal hielten. Allerdings
hat M. Lallenthal noch am Morgen neue Mitglieder angekündigt. Der
Landessektenbeauftragte wurde über
die Vorfälle informiert. Herr Diddi Diddi wurde nach der Erstversorgung wieder im
Wald ausgesetzt.
___________________________________________________
Mokingen, 07.07.1999 (mns)
Nichts ist so perfekt, als daß es nicht noch
verbessert werden könnte. Diese Aussage trifft auch auf
die ansonsten als vorbildlich geltende Beschilderung der Straßen in der Region
Mokingen zu, wenn
man der Beschwerde zweier auswärtiger Geschäftsleute Glauben schenkt. Die beiden
EDV-Unter-
nehmer Tom Hard und Frank Bradler aus Wegbertingen waren einer Einladung des
debilen brisko-
tischen Sektenführers gefolgt und irrten tagelang mit ihrem Pkw im Raum Mokingen
herum, auf der
Suche nach diesem Örtchen Briskodorf. Ihnen war lediglich bekannt, daß Briskodorf
nordwestlich
von Mokingen liegt, aber einen Wegweiser dorthin fanden sie nicht. Auch die besten
Straßenkarten
(aus dem Hause Winkler Druck Inh. K.D. Lunge KG) verzeichneten keinen derartigen
Eintrag. Noch
nicht einmal die handelsüblichen Wanderkarten scheinen diesen Ort zu kennen.
Mehrmals fragten die Reisenden Einheimische nach dem Weg, aber die Antworten fielen
nicht immer
exakt aus, möglicherweise sind die Suchenden ja schon öfter an den drei
halbverfallenen Hütten vorbeige-
fahren, aus denen Briskodorf besteht. Gerüchten zufolge soll Briskodorf nur über
einen Waldweg zu er-
reichen sein, auch die amtlichen Unterlagen in Mokingen schaffen hier keine
Klarheit.
Das Landratsamt Mokingen, zuständig für die Beschilderung der Straßen außerhalb
des Stadtgebiets,
versprach eine eingehende Prüfung des Falles, allerdings müsse zuerst geklärt
werden, ob der fragliche
Ort überhaupt als selbständige Gemeinde gelten könne oder unter die Bestimmungen
für Einödhöfe falle.
Dann entfiele die Verpflichtung, eigene Wegweiser bzw. Straßenschilder
anzubringen, und auch Straßen-
karten müßten keinen Eintrag aufweisen.
Interessant für die beiden EDV-Unternehmer dürfte auch die Auskunft der
überregionalen Stromversorger
sein: Briskodorf, wo immer es auch tatsächlich liegt, ist nicht elektrifiziert.
Der Betrieb von Computern
dürfte dort auf die Dauer schwierig werden.
Vermutlich dürften diese Erfahrungen und Erkenntnisse dazu führen, daß die
beiden Irrfahrer ihre Reise-
pläne neu überdenken. Auf jeden Fall sind sie vorerst in Mokingen untergebracht
worden und erholen sich
von den Strapazen.
___________________________________________________
Mokingen, 06.07.1999 (mns)
Beim traditionellen Heraldik-Contest des
austrianischen Star-Designers
N. Aschenbecher belegte
das Stadtwappen von Mokingen gestern einen sensationellen zweiten Platz. Der
Wettbewerb wird
jedes Jahr über eine Umfrage im Internet durchgeführt, dazu entscheidet auch noch
eine Fachjury
über die Plazierungen. Das Mokinger Wappen, entworfen vom selbsternannten Designer
und passio-
nierten Scrollbalkenzüchter F. Effinger, wurde in der Endausscheidung nur knapp
vom favorisierten
Mandelbäckerwappen (Foto) geschlagen, welches einst von N. Aschenbecher geschaffen
worden war
und mittlerweile im Museum Of Modern Art einen festen Platz hat (im Südflügel,
neben dem WC).
Das hervorragende Abschneiden unseres Wappens kam deswegen so unerwartet, weil zwei
erklärte
Gegner Mitglieder der Jury waren: Dr. Engelbrecht, stadtbekannter Schöngeist, und
Druckereiunter-
nehmer K.D. Lunge, welcher beruflich des öfteren Grafiken in der Hand hat und
schon deswegen
für die Jury qualifiziert war.
MOKINGEN Aktuell wird F. Effinger in einem Porträt würdigen und den Beitrag in
der nächsten Woche
ausstrahlen, dabei werden bezaubernde Bilder aus Effingers Scrollbalkenplantage
gezeigt, die sich
der interessierte Zuschauer nicht entgehen lassen sollte.
DAS SIEGERWAPPEN
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Mokingen, 04.07.1999 (red)
Korrektur: Im untenstehenden Artikel wurde der
Firmensitz der Firma Bammel Adventure Tours
fälschlicherweise mit Beirut angegeben, es muß natürlich Bayreuth heißen.
Wir bitten das Versehen zu entschuldigen.
___________________________________________________
Mokingen, 04.07.1999 (mns)
Ist Mokingen fremdenfeindlich? Sind die Mokinger
arrogant und abweisend gegenüber Fremden?
Diese Fragen stellen sich, wenn man den Erzählungen eines Reisenden glaubt, den
eine Ge-
schäftsreise kürzlich in unsere schöne Heimatstadt geführt hat. Einer unserer
Redakteure sprach
mit Ulf Bammel, Inhaber der Fa. Bammel Adventure Tours, Beirut. Herr Bammel war
nach Mokingen
gekommen, um hier die Möglichkeiten einer Filialgründung abzuklären bzw. gar die
Verlegung des
Firmenhauptsitzes nach Mokingen vorzubereiten. In einer hiesigen Gaststätte wurde
er von Einhei-
mischen angepöbelt, es wurde ihm nahegelegt, die Stadt wieder zu verlassen. Nur
ein anderer Gast,
der zufällig auf der Durchreise in Mokingen haltgemacht hatte, zeigte sich
freundlich und zuvorkom-
mend. Ulf Bammel wörtlich: "Dieser Mann sagte, er sei Fernfahrer und
kürzlich nach Briskodorf gezo-
gen. Dort seien die Menschen hilfsbereit und freundlich, allerdings nicht sehr
helle. Dies schien ihn aber
nicht zu stören. Er war voll des Lobes über die Briskoten, ich verstand leider
nur die Hälfte, weil er mit
einem scheußlichen osteuropäischen Akzent sprach, russisch, polnisch, sächsisch
oder etwas in der
Art. Auf jeden Fall gibt mir das zu denken. Ist Mokingen womöglich nicht so
weltoffen und fortschrittlich,
wie es das Fremdenverkehrsamt darstellt ? Ich mache mir nun so meine Gedanken,
zumal in Briskodorf
jede Menge Wohnungen, Läden und Büros leerstehen sollen, weil keiner da hinziehen
will."
Wir finden, auch die Mokinger sollten sich angesichts solcher Vorfälle ihre
Gedanken machen.
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Witten/Wuppertal, 03.07.1999 (mns)
Wie uns der Sprecher der ARGE Neobau/Unibau,
Björn Althütte, am heutigen Nachmittag
mitteilte, wird sich die Sperrung der Autobahnraststätte Mokingen an der A13 wegen
Umbau
und Renovierung möglicherweise über einen längeren Zeitraum erstrecken. Die
Neueröffnung
kann eventuell erst im Herbst erfolgen, sofern keine unvorhergesehenen
Schwierigkeiten die
Fertigstellung noch weiter hinauszögern. Als Grund gab Herr Althütte an, daß
dieses Bau-
projekt einen Pilotversuch darstellt im Rahmen des Bundeswettbewerbs "Jugend
baut".
Björn Althütte dazu wörtlich: "Wir haben ausschließlich Azubis im ersten
Lehrjahr dorthin
geschickt, wir wollen einmal sehen, ob die Kids auch alleine klarkommen. Wann die
fertig
werden, ist für uns im Grunde zweit- oder drittrangig, Hauptsache sie schaffen es
überhaupt.
Die Witterung ist auch nicht gerade günstig, bei diesem Badewetter liegen die
Jungs auch
lieber im Freibad, aber das wird schon irgendwann."
Dies ist nur ein kleiner Trost für die vielen betroffenen Autofahrer, welche die
Autobahnraststätte
seit vielen Jahren als Treffpunkt nutzen. Über Ausweichmöglichkeiten haben wir an
anderer Stelle
bereits berichtet.
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Mokingen, 03.07.1999 (mns)
Die Autobahnraststätte Mokingen an der A13
mußte in der Nacht zum Samstag wegen
dringender Renovierungsarbeiten komplett geschlossen werden. Betroffen davon sind
alle
Einrichtungen der Anlage einschließlich der Tankstelle. Die Zufahrt ist während
der Bau-
maßnahmen nicht möglich, die Umleitung ist beschildert. Die Reisenden werden
gebeten,
auf andere Restaurants, Cafes und Tankstellen im Stadtgebiet von Mokingen
auszuweichen.
Da mit der Durchführung der Baumaßnahmen die Firmen Unibau aus Witten und Neobau
aus
Wuppertal betraut sind, ist ein Ende der Behinderungen nicht abzusehen. Alle
Betroffenen
werden um Nachsicht mit den dort beschäftigten Hilfskräften und entsprechende
Geduld gebeten.
Leider war es aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich, erfahrene Kräfte mit
der Durchführung
der Arbeiten zu beauftragen, auch wenn dies für eine zügige Abwicklung gesorgt
hätte.
Das Moki-Cafe in der Mokinger Innenstadt hat einen
Rund-um-die-Uhr-Notdienst eingerichtet,
um der gestiegenen Nachfrage Rechnung zu tragen, auch ein Außer-Haus-Verkauf von
Bier
und anderen Getränken (unser Foto) ist vorübergehend möglich.
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Mokingen, 02.07.1999 (mns)
Das Bürgermeisteramt Mokingen weist in einer
heute veröffentlichten Pressemitteilung darauf
hin, daß seit dem 01.07.1999 neue Meldeverordnungen in Mokingen gelten.
Insbesondere die
Tagesplanungsvoranmeldungspflicht, welche bisher nur für Einwohner bis zum 25.
Lebensjahr
galt, ist nun ausgeweitet worden auf alle Mokinger unter 40 Jahren. Die
Voranmeldung kann
weiterhin wahlweise per Telefon, Fax oder online erfolgen.
Mit der Auswertung ist, wie vorher schon, die Fa. Hard&Bradler GmbH,
Listenmanipulationen -
Statistikfälschungen - Pseudomathematische Analysen, Niederlassung Mokingen,
betraut.
Deren Inhaber, Tom Hard und Frank Bradler, ließen durch ihren Mokinger
Geschäftsführer
C. Ronjob mitteilen, daß ihr Rechnersystem die erhöhte Last und gestiegenen
Datenmengen
klaglos verarbeitet und noch genügend Reserven bietet, um auch eine weitere
Ausweitung der
Meldepflicht zu verkraften.
Diese Mitteilung werten wir als Hinweis darauf, daß offenbar im Bürgermeisteramt
tatsächlich
erwogen wird, nach amerikanischem Vorbild mobile Sender für jeden meldepflichtigen
Bürger
einzuführen, wie Bürgerrechtler schon seit längerer Zeit argwöhnen. Dieses
Gerücht entstand,
nachdem bekannt wurde, daß Bürgermeisterin Juwel auf einer Dienstreise nach
Ohio/U.S.A.
im letzten Monat gleich drei dortige Strafanstalten
aufsuchte und sich jeweils auffällig lange
in diesen Einrichtungen aufhielt.
Ihre Erklärung, sie habe dort lediglich Verwandte besucht, wurde selbst in der ihr
nahestehen-
den Presse als unglaubwürdig und als Irreführung der Öffentlichkeit gewertet.
Wir dürfen also
weiterhin gespannt sein, welche Überraschungen die Bürger noch erwarten.
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Mokingen, 01.07.1999 (mns)
Die Polizeidirektion Mokingen wandte sich heute
mit einem Fahndungsaufruf an die Be-
völkerung, in Zusammenhang mit den jüngsten Fällen von Sachbeschädigung und
Vanda-
lismus. Ein Polizeisprecher teilte mit, daß der oder die Täter bei ihren
nächtlichen Aktionen
eine besonders witterungs- und lösemittelbeständige weiße Farbe verwendeten,
welche in
jedem Fall auch Spuren an der Kleidung der Täter hinterlassen haben müßte, sowie
an deren
Händen, sofern sie unvorsichtigerweise keine Handschuhe getragen haben. Wem
sind in den
letzten Tagen Personen aufgefallen, die weiße Farbspuren an Kleidung oder Händen
aufwiesen?
Polizeipsychologische und graphologische Gutachten ergaben weiterhin, daß es sich
vermutlich
um einen Einzeltäter handelt, männlich, Alter über 50 Jahre, von leicht
überdurchschnittlicher
Intelligenz und außerordentlicher Durchsetzungskraft, mit beginnender Altersdemenz
(am Mokinger
Parkstadion hinterließ er die Aufschrift "Heja BVB!", und diese Tat
steht in keinem inhaltlichen
Zusammenhang mit den anderen, politisch motivierten Parolen).
Hinweise sind wie gewohnt an jede Polizeidienststelle erbeten.
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Mokingen, 01.07.1999 (mns)
Ein Aufatmen ging heute früh durch das Rathaus.
Die vergangene Nacht war die erste in
dieser Woche, in der keine neuen Fälle von Vandalismus im Stadtgebiet vorkamen.
Beson-
ders Bürgermeisterin Juwel, die hauptsächlich die Adressatin der Schmierereien
war, zeigte
sich überaus erleichtert und gab ihrer Zuversicht Ausdruck, daß "dieser
Alptraum nun für
immer beendet" sei. Sie verriet jedoch nicht, woher sie ihre Zuversicht nahm.
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Mokingen, 01.07.1999 (mns)
Die Stadt Mokingen bietet traditionell ein
hervorragendes Umfeld für die Gastronomie,
und dies scheint sich auch bis in die Europazentrale des weltweit operierenden
Konzerns
"Olafs CoffeeShop" nach Amsterdam herumgesprochen zu haben. Auf jeden
Fall reifte dort
der Plan, in Mokingen die vierte Hauptniederlassung (neben New York, Paris, London)
anzu-
siedeln, eine entsprechende Anfrage wurde von der Stadtverwaltung (in diesem Falle:
Bürger-
meisterin Juwel höchstpersönlich) im Eiltempo bearbeitet, und gestern Abend war
es schon
soweit: Die neue Attraktion am historischen Marktplatz in Mokingen wurde feierlich
eröffnet.
Die Prominenz war vollzählig erschienen, neben der Bürgermeisterin auch
Unternehmer K. D.
Lunge, Altbürgermeister V. Jahns-Brown, Dr. Engelbrecht samt aparter
Lebensgefährtin Carolla,
und viele andere. Besonders überraschend war der Zuspruch der jugendlichen
Mokinger, sie
kamen in Scharen und waren schon nach kurzer Verweildauer in so fröhlicher
Stimmung, wie
man sie unter Mokingens Jugendlichen selten vorher gesehen hat. Bürgermeisterin
Juwel dazu:
"Es freut mich außerordentlich, daß durch mein persönliches Engagement die
Schaffung dieser
Gastronomie-Attraktion möglich wurde, gerade wenn ich mir die vielen zufriedenen
jungen
Mokinger hier anschaue." Olafs-CoffeeShop-Geschäftsführer O. den Oranje war
sichtlich weni-
ger beeindruckt: "Der Trubel hier wundert mich nicht, wir sprechen
schließlich mit unseren
Lokalen ganz besonders das junge Publikum an, weltweit. Etwas anderes hat mich hier
in
Mokingen gewundert: Warum hat dieser Druckereibesitzer seine komischen
Baumwollhand-
schuhe nicht ausgezogen, bevor er mir die Hand zur Begrüßung gereicht hat ? Die
Dinger
trägt er schon den ganzen Abend, und wir haben fast 30 Grad."
Wie dem auch sei, am Rande der Eröffnungsfeier kam es zu einem kurzen Gespräch
zwischen
den anwesenden Honoratioren der Stadt, und anschließend gaben K.D. Lunge, V.
Jahns-Brown
und Dr. Engelbrecht eine politische Erklärung mit dem Inhalt ab, daß alle
vertretenen Parteien
die Arbeit der Bürgermeisterin unterstützen und auch in Zukunft fördern werden.
Auf die um-
strittene Spielbanklizenz angesprochen, erwiderte K.D. Lunge verschmitzt: " Da
ist das letzte
Wort noch nicht gesprochen."
Leider ist über den Inhalt das vorangegengenen Gesprächs nichts bekanntgeworden,
so daß
weiterhin darüber gerätselt werden muß, welche Zugeständnisse oder Zusagen
seitens der
Bürgermeisterin diesen Sinneswandel bewirkt haben und mit welchen Mitteln diese
Zusagen
erreicht wurden.
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Mokingen, 30.06.1999 (mns)
Im Stadtgebiet von Mokingen ist es in den
letzten Tagen zu einer auffälligen Häufung von
politisch motivierten Straftaten und dabei vor allem zu Vandalismus gekommen. Dies
muß
als Zeichen für Unzufriedenheit der Bürger mit dem Führungsstil der
Bürgermeisterin gewer-
tet werden. Der oder die Täter konnten jedoch noch nicht ermittelt werden, es
fehlt weiterhin
jede Spur. Allerdings liefert der Inhalt der Schmierereien Anhaltspunkte darüber,
aus welcher
politischen Richtung der oder die Täter kommen.
In der letzten Nacht wurde sogar die Außenwand des Mokinger Rathauses
"beschmutzt"
(unser Foto). Bürgermeisterin Juwel zeigte sich empört und sehr erbost über die
Sachbeschä-
digung und erstattete unverzüglich Strafanzeige.
Die Vandalen verschonten auch das Rathaus nicht
Hauptbahnhof Mokingen, Westseite
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Mokingen, 29.06.1999 (mns)
In Mokingen mehren sich in letzter Zeit die
Anzeichen für eine Weimarisierung der politischen
Verhältnisse. Nachdem die von Hobby-Heraldiker Kasper D. Lunge geführte
Fortschrittspartei
F.P.M. bereits die Regierungskoalition verlassen hat, weil dessen Antrag auf
Erteilung einer
Spielbanklizenz in Mokingen von der Bürgermeisterin ohne viel Federlesens
abgelehnt worden
war, registrieren politische Beobachter mit Sorge die Flut von
Partei-Neugründungen, welche
die Stabilität und Handlungsfähigkeit der verfassungsmäßigen Organe
beeinträchtigen könnte.
Neben der von Jungunternehmer M. Hinrichs gegründeten Partei für Freizügigkeit,
Unabhängig-
keit und Individualismus (PFUI) buhlen neuerdings noch weitere Gruppierungen um die
Wähler-
gunst, ungeachtet der Tatsache, daß erst in 12 Jahren Neuwahlen um das
Bürgermeisteramt
anstehen. So betrat der bislang unscheinbare Ehemann der Bürgermeisterin,
Netzwerkstatt-
meister Earny Nettvorjuh, mit seiner "NT" genannten Neuen
Technikpartei die politische Bühne,
woraufhin er von seiner Gattin in den Keller des gemeinsamen Hauses auf dem
Mokinger Herz-
berg verbannt wurde. Als Grund für seine Aufmüpfigkeit gab er an, er sei tief
enttäuscht und be-
troffen von der Genehmigungswillkür der Stadtverwaltung, welche seinem geplanten
UKW-Radio-
Sender "IRC Mokingen" die Zulassung verweigert.
Altbürgermeister V. Jahns-Brown steht neuerdings an der Spitze der VHS
(Vereinigung für Histo-
rische Studien zum Wohle der Gegenwart und Zukunft Mokingens), nicht zu verwechseln
mit
der Volkshochschule Mokingen, welcher selbiger ebenfalls vorsteht. Dauer-Querulant
F. Effinger
erwägt im Moment die Gründung einer "Anti-Grün-Bewegung" (AGB), die
sich ebenfalls
der Oppositionsarbeit widmen wird und die vorgenannten Gruppierungen verstärkt.
Zuwachs für
das Oppositionslager ist auch von E. Stratmann zu erwarten, welche kürzlich aus
der regierenden
Mutterschaftspartei ausgetreten ist und noch eine neue politische Heimat sucht.
Aufgrund dieser Entwicklung ist absehbar, daß die Arbeit der ob ihres rigiden
Führungsstils ge-
fürchteten Bürgermeisterin zukünftig erheblich erschwert wird. Sie wird sich
wohl oder übel auf
die Suche nach neuen Koalitionspartnern machen müssen, will sie das politische
Chaos vermei-
den, wie es unter V. Jahns-Brown noch herrschte. Auf jeden Fall werden die
nächsten Wochen
und Monate in Mokingen von Spannung(en) geprägt sein.
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Mokingen, 28.06.1999 (mns)
Die größte Suchaktion in der Geschichte
Mokingens ist heute abgeschlossen worden. Am
Mittag kehrten die letzten aus Freiwilligen gebildeten Suchtrupps zurück, nachdem
sie tage-
lang die Gaststätten, Bars, Campingplätze, Pensionen und Hotels Mokingens und der
näheren
Umgebung nach dem vermißten Sportmanager M. Hinrichs abgesucht hatten. Die Aktion
war
von Bürgermeisterin Leila Juwel persönlich initiiert worden, als der beliebte
Mit-Organisator des
MokiCups am letzten Donnerstag wie vom
Erdboden
verschluckt war und von Freunden
und
Bekannten vermißt wurde. Da offensichtlich ein Verstoß gegen Artikel 3 der
Städtischen Melde-
verordnung vorlag, wurde unverzüglich Katastrophenalarm ausgelöst, und Polizei,
Berufsfeuer-
wehr und Städt. Müllabfuhr rückten sofort mit sämtlichen Fahrzeugen aus.
Die Bürgermeisterin selbst koordinierte in unermüdlichem Tag- und Nachteinsatz
die Fahndung.
Ihrem Aufruf folgte eine Vielzahl Bürger, die sich wie selbstverständlich auf die
Suche machten
und im Laufe des Wochenendes sogar die unwirtliche Gegend um Chosenburg und
Briskodorf
durchforsteten. Im Zuge dieser Maßnahmen gingen bedauerlicherweise mindestens 12
an der
Suche beteiligten Mokinger in diversen Kaschemmen verloren.
Der vermeintlich Verschollene tauchte schließlich heute bei bester Gesundheit
wieder auf und
zeigte sich irritiert ob des Aufsehens, das seine Abwesenheit in Mokingen
verursacht hatte. Er
gab an, im Auftrage von und in Absprache mit Bürgermeisterin Juwel ein
auswärtiges Kulturer-
eignis besucht zu haben und kündigte rechtliche Schritte gegen die für die
Fahndung Verant-
wortlichen an. Die Bürgermeisterin mußte schließlich einräumen, daß sie über
die Reise infor-
miert worden war und dies schlichtweg "vergessen" habe, sie nahm auch die
Panne in Zusam-
menhang mit dem Fahndungsfoto auf ihre Kappe. Anfangs war versehentlich ein Foto
des Musi-
kers Helge Schneider anstelle von M. Hinrichs in MOKINGEN aktuell und den
Tageszeitungen
veröffentlicht worden, was die Suche nicht gerade vereinfacht hat.
Der Designer F. Effinger, aus Heuchlingen stammender Leiter des hiesigen Instituts
für Scroll-
balkenentwicklung, war ebenso empört über die Überreaktion der Bürgermeisterin
und schloß
sich spontan der Beschwerde M. Hinrichs' an, was sich dieser wiederum ausdrücklich
verbat.
Der nächste Streit ist also vorprogrammiert und wird wohl die Gerichte und den
Stadtrat be-
schäftigen, denn nun stehen auch die rigiden Meldeverordnungen der Stadt in der
Kritik.
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Mokingen, 26.06.1999 (mns)
Seit heute neu: Das Programm von MOKINGEN Aktuell ist online abrufbar,
tagesaktuell.
Leider ist das Mokinger Regionalfernsehen immer noch nicht außerhalb Mokingens zu
empfangen, aber ein Blick ins Programm zeigt, was man verpaßt.
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Mokingen/Chosenburg, 24.06.1999 (mns)
Für großes Aufsehen sorgte heute das
Interview, das MOKINGEN Aktuell mit der Tier-
psychologin Andrea Kriese (47) aus
Chosenburg a. d. Waffel, von
Tierschützern auch
"AK 47" genannt, über das Thema "Tierheime in Mokingen"
führte. Da MOKINGEN
Aktuell nur im Stadtgebiet
von Mokingen über
Kabel zu
empfangen ist,
veröffentlichen wir
hier einige Auszüge:
M-Aktuell: "Frau Kriese, sie haben sich wiederholt abfällig
über die Praxis geäußert,
herrenlose Tiere mit Würde zu behandeln und ihnen ein artgerechtes Leben zu
ermög-
lichen, wie es z.B. in Mokingen geschieht. Wieso stört es sie so, was in Mokingen
oder auch in den Niederlanden praktiziert wird?
A.K.: "Ich habe oft genug in Fachzeitschriften davor gewarnt,
Tieren zuviel Aufmerksam-
keit zukommen zu lassen. Die gehören hart angepackt und weggeschlossen, zuvor na-
türlich kastriert!"
M-Aktuell: "Unseres Wissens waren das Leserbriefe, welche sie
an die Zeitschriften
gesandt hatten und die mit spöttischen Kommentaren der jeweiligen Redaktion ver-
sehen wurden, bevor man sie zur Belustigung der Leserschaft abdruckte."
A.K.: "Auf jeden Fall wurden sie veröffentlicht! Ist doch
egal, auf welcher Seite! Und in
Mokingen sind die Zustände am schlimmsten, um wieder auf das Thema zu kommen,
hier sehen Tierheime aus wie luxuriöse Vergnügungsparks, und noch nicht einmal
ein
Hochsicherheitstrakt für Hunde ist vorhanden. In der ganzen Stadt nicht!"
M-Aktuell: "Die Stadt läßt es sich eben etwas kosten, die
Tiere gut zu versorgen. Welche
Erfahrungen haben sie denn in Chosenburg a. d. Waffel mit den Hundeknästen
gemacht?"
A.K.: "Die Bestien sind zumindest weg von der Straße und
können keine Passanten mehr
zerfleischen, das ist die Erfahrung bei uns. Das Gebäude ist schalldicht, man
hört also
auch das Jaulen nicht nach draußen. So soll es sein."
M-Aktuell: "Stimmt es eigentlich, daß Ihr Bürgermeister R.
E. Dybendahl bereits seit
zwei Jahren darauf hinarbeitet, Sie als Leiterin der Städt. Tierheime Chosenburg
ablösen
zu lassen, weil er selbst Ihre grausame Art nicht mehr ertragen kann?"
A.K.: "Ich habe einen gültigen Arbeitsvertrag mit der Stadt.
Mehr interessiert mich nicht."
M-Aktuell: "Was tun Sie eigentlich in Ihrer Freizeit, wenn
Sie schon beruflich so viel mit
dieser ungeliebten Materie konfrontiert sind, halten Sie privat Tiere?"
A.K.: "Bin ich verrückt? Natürlich nicht. Morgen trete ich
meinen Urlaub an, ich fliege nach
Kanada, Bären und Wölfe töten. Sowas findet man hier ja nicht mehr."
(...)
In diesem Stil wurde das Gespräch fortgeführt, und noch während der Sendung
gingen
unzählige Zuschaueranrufe in der Redaktion ein, in denen die sofortige Beendigung
der
Sendung gefordert wurde mit dem Rat, vorsorglich die kanadischen
Tierschutzorganisa-
tionen vor dem Eintreffen "dieser Person" zu warnen.
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Mokingen, 24.06.1999 (mns)
Seit gestern ist es nun amtlich: Mokingen hat
eine neue Postleitzahl, und zwar die
gewünschte 23107. Somit ist die Stadt die erste Gemeinde in Deutschland, welche
ihre Wunsch-PLZ von der Deutschen Post AG zugeteilt bekam und nicht die in den
üblichen bürokratischen Verfahren ermittelten Ziffern dem Stadtnamen voranstellen
muß. Monatelange Verhandlungen von Bürgermeisterin Leila Juwel und Stadtkäm-
merer Kasper D. Lunge waren diesem Coup vorangegangen, und besonders letzterer
hatte aufopferungsvoll und bis zur physischen Erschöpfung für dieses Vorhaben ge-
kämpft.
Die Kritik der Opposition, er habe sich nur deswegen für die neue PLZ eingesetzt,
weil er seine privaten Geschäftsinteressen verfolge, weist Druckereibesitzer Lunge
weit von sich: "Das ist Blödsinn, der pure Neid aus dem linken Lager. Die
23107 war
schon immer eine magische Zahl in Mokingen, und deswegen wollten wir
diese Ziffern-
folge auch unbedingt als Postleitzahl.
Daß jetzt alle Unternehmen ihre Briefköpfe und
Visitenkarten, Broschüren und überhaupt sämtliche Adreßangaben ändern müssen,
ist
doch nur ein vergleichsweise kleines Opfer. Auf jeden Fall habe ich vorsorglich die
Kapazitäten ausgeweitet, um die Wartezeiten bei der Bewältigung dieses Auftrags-
ansturms erträglich zu halten. Leider ließ es sich nicht vermeiden, daß einige
ältere
Aufträge nun hintangestellt werden, so z.B. der des Botanischen Gartens Mokingen.
Sie sehen also, meine Firma und ich tun unser möglichstes, und auch die Preiser-
höhungen aufgrund der gestiegenen Nachfrage waren mehr als moderat."
Den Unternehmen und Privatleuten in Mokingen sei nur geraten, sich bald um die
Druckaufträge zu kümmern, denn die Fa. Winkler Druck Inh. K.D. Lunge KG ist die
einzige ihrer Art weit und breit, und am heutigen Morgen wurde bereits die zweite
Preiserhöhung binnen 24 Stunden angekündigt.
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Braunschweig/Mokingen, 22.06.1999 (dpa)
Das Luftfahrtbundesamt ließ heute auf
sämtlichen
deutschen Flughäfen die Maschinen
der kanadischen Linie Air Transat beschlagnahmen. Allein auf dem Mokingen
International
Airport wurden 4 Flugzeuge des Typs Tupolew und Ilyushin wegen gravierender
Sicherheits-
mängel aus dem Verkehr gezogen. Die Zentrale der Gesellschaft war in den letzten
Wochen
mehrfach vor diesem Schritt gewarnt worden, unterließ es jedoch konsequent, auch
nur einen
einzigen Mangel zu beheben. Air Transat verfügt weltweit über die älteste Flotte
mit einem
Durchschnittsalter von 38,5 Jahren und ist der Hauptabnehmer von ausgemusterten
Flugzeugen
ukrainischer und weißrussischer Luftfahrtgesellschaften.
Die Mängelliste reicht laut Luftfahrtbundesamt von übergelaufenen Toiletten über
mit Plastik-
einkaufstaschen geflickte Frontscheiben bis hin zur Zweckentfremdung von
ausgemusterten
Trabant-Motoren als Triebwerke. Die Mechanikerteams, welche während des Fluges
kleinere
Reparaturen an den Motoren und der Bordelektronik vornehmen sollen, sind häufig
schlecht
ausgebildet,
volltrunken, oder beides. Die Trunksucht der Flugkapitäne von Air
Transat ist in der
Branche schon lange kein Geheimnis mehr. Selten erreicht eine Maschine ihren
Zielflug-
hafen, erst letzte Woche mußte der Flug Frankfurt-Montreal vor Chittagong
(Bangladesch)
notwassern, wobei der Pilot bis heute nicht erklären kann, was er in dieser Gegend
zu suchen
hatte.
Trotzdem gelingt es dem Management der Gesellschaft immer wieder, Reiseveranstalter
mit
konkurrenzlos niedrigen Tarifen zu ködern. Besonders im Ruhrgebiet werden diese
Flüge gern
gebucht, dort fällt es offenbar nicht besonders auf, wenn die Passagiere nie
zurückkehren.
Nach Aussage des Luftfahrtbundesamtes gelang es heute leider nicht, sämtliche
Flugzeuge der
Linie zu "grounden", deshalb wird allen Passagieren geraten, vor dem
Betreten einer Maschine
auf die Aufschrift zu achten. Sollte dort "Air Transat" stehen, wird der
sofortige Abbruch der Reise
dringend angeraten, auf keinen Fall soll der Fluggast die morsche
Kabine betreten.
Es sei durchaus denkbar, daß noch vereinzelte Flugzeuge der Gesellschaft
herumirren und wo-
möglich unerkannt auf deutschen Flughäfen landen.
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Mokingen, 21.06.1999 (mns)
Die Bevölkerung von Mokingen und Umgebung wird
von der Kriminalpolizei Nürnberg um
Mithilfe bei der Aufklärung eines Vermißtenfalles gebeten. Dort ist der
gebürtige Zschopauer
Mirko Schüller (Foto u.) abgängig, nachdem er vermutlich im Raum Mokingen in
einer Gast-
stätte in einen Streit verwickelt war. Der Gesuchte, von Beruf Lkw-Fahrer, hat
sich am Sonn-
tag kurz bei seiner Frau per Telefon gemeldet und ihr mitgeteilt, daß er große
Angst habe
und bedroht werde. Dann brach das Gespräch ab, die Frau glaubte jedoch,
Kampfgeräusche
zu hören.
Der Lkw vom Typ Mokira PD 800, mit dem M. Schüller unterwegs war, wurde auf dem
Park-
platz der Autobahnraststätte Mokingen an der A13 gefunden.
Mirko Schüller
Der Vermißte hat eine auffallend große Knollennase und abstehende Ohren, er spricht ost-
deutschen Dialekt.
Hinweise in diesem Fall nimmt jede Polizeidienststelle und das
Betonwerk Kassel entgegen.
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Mokingen, 20.06.1999 (mns)
Die Firmen und öffentlichen Einrichtungen in
Mokingen gehen bekanntlich nicht nur mit der Zeit,
sie sind ihr traditionell weit voraus. Dies beweist auf eindrucksvolle Weise wieder
einmal der
Botanische Garten Mokingen. Als erste Einrichtung seiner Art wird er sich komplett
im Internet
präsentieren, mit Hunderten von Seiten. Direktor Dr. Engelbrecht gab heute auf
einer Presse-
konferenz bekannt, daß der weltberühmte Webdesigner und Gif-Animateur Karl Fritsch mit der
Umsetzung dieses ambitionierten Vorhabens betraut wird. In Fachkreisen war vermutet
worden,
daß der Grafiker N. Aschenbecher (siehe Bericht und Foto weiter
unten) gute
Chancen habe, die
Ausschreibung für sich zu entscheiden. Dazu Dr. Engelbrecht: "Karl Fritsch
war von Anfang an
mein Wunschkandidat. Seine Vorstellungen von Design, Farbharmonie und dem Einsatz
innovativer
Techniken decken sich hundertprozentig mit den meinigen. Außerdem wird er meinem
Wunsch
entsprechen, gänzlich auf Scrollbalken zu verzichten. Wir sprechen einfach
dieselbe Sprache.
Ich bin glücklich am heutigen Tage."
Über die Höhe des Budgets mochte Dr. Engelbrecht keine Angaben machen, doch wird
vermutet,
daß allein die Entwicklung scrollbalkenloser Browser einen sechsstelligen Betrag
verschlingen
wird.
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Mokingen, 20.06.1999 (mns)
Der Leiter des Instituts für Historische
Forschung, Stadtrat Jahns-Brown, hatte Prominenz aus
dem ganzen Land geladen, und alle sind gekommen: Zur feierlichen Eröffnung des
Westtraktes
der Volkshochschule Mokingen erschienen neben dem Bundeskanzler, dem
Verteidigungsminister
und einer Reihe Parlamentarier auch Rhetorikprofessor D. Bohlen nebst Gattin, der
zukünftige
Bundestrainer W. Lorant und weitere hochkarätige Gäste aus dem In- und Ausland.
Besonders angetan waren die Besucher von der eindrucksvollen Präsentation der
Geschichte
Mokingens und von dem anschließenden Bankett (siehe unser Foto). In den nächsten
Wochen
wird, so Stadtrat Jahns-Brown, ein Kurs über die historische Entwicklung der
Region Mokingen im
regulären Programm der VHS angeboten werden.
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Mokingen, 19.06.1999 (mns)
Die Autobahnpolizeidirektion Mitte teilte soeben
mit, daß es im Bereich der Raststätte Mokingen
auf der A 13 auch in den nächsten Tagen zu Behinderungen kommen wird. Die
Aufräumungs-
arbeiten nach dem Zwischenfall im Restaurant der Raststätte (MOKINGEN Aktuell
berichtete live)
werden noch bis Ende dieser Woche andauern.
Am gestrigen Abend war es im Restaurant zu einer tätlichen Auseinandersetzung
zwischen
mehreren Gästen gekommen, in deren Verlauf ein Großteil der Restauranteinrichtung
zerstört
wurde. Eine offenbar alkoholisierte junge Frau aus dem Ruhrgebiet hatte wahllos
mehrere Gäste
angepöbelt und verbal attackiert. Nach kurzer Zeit eskalierte der Streit, und im
Zuge der Handgreif-
lichkeiten nahm auch das Inventar schweren Schaden. Ein ostdeutscher Lkw-Fahrer
konnte
die Streithähne schließlich beruhigen. Die Tatbeteiligten, neben der bereits
erwähnten Frau ein
Niederländer und ein junger Mann unbekannter Herkunft, flüchteten vor dem
Eintreffen der Polizei.
Die Frau (Phantomzeichnung u.l.) ist vermutlich mit einem schwarzen Pkw Marke
Lancia mit
Dortmunder Kennzeichen unterwegs, vom Fahrzeug des Holländers (u.r.) ist nur
bekannt, daß es
einen Wohnwagen hinter sich herzog. Sachdienliche Hinweise nimmt jede
Polizeidienststelle
entgegen.
Die Polizei teilte weiter mit, daß der Tankstellenbereich nicht von den
Renovierungsmaßnahmen
betroffen ist und weiterhin in Betrieb bleibt.
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Mokingen, 18.06.1999 (mns)
Die Stadt Mokingen hat nun endlich auch einen
Stadtrat. Es handelt sich hierbei um den Alt-
Bürgermeister Volker Jahns-Brown, der sich erst vor kurzem aus Altersgründen aus
der
aktiven Politik verabschiedet hatte. Offenbar fühlte er sich im wunderschön
gelegenen Senioren-
heim "Residenz Jeverblick" in der Folgezeit nicht ausgelastet, denn schon
nach kurzer Zeit über-
raschte er die politischen Beobachter mit dem Antrag, den Posten eines Stadtrats
für ihn
einzurichten. Im Interview mit MOKINGEN Aktuell mochte der rüstige Rentner auch
eine
erneute Kandidatur für das Bürgermeisteramt nicht ausschließen, allerdings erst
in 12 Jahren,
wenn die Amtszeit der derzeitigen Amtsinhaberin endet.
Zu seinen Zukunftsplänen äußerte er wörtlich: "Ich werde mich natürlich
vor allem um mein
persönliches Steckenpferd, die Kommunikationsentwicklung in Mokingen, kümmern und
schon sehr bald eine Serie von Anträgen vorlegen. Außerdem erfülle ich mir einen
Jugendtraum:
Ich schreibe ein Buch über die Heimatgeschichte der Region Mokingen und hoffe,
einige
wichtige Fragen von historischer Bedeutung damit beantworten zu können."
Vorerst bereitete jedoch die Beschaffung von repräsentativen Büroräumen in der
Mokinger
Stadtverwaltung Probleme, so daß die Aufnahme der Amtsgeschäfte verzögert wird.
Das komplette Interview sehen Sie heute Abend auf MOKINGEN Aktuell um 01:45 h.
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Mokingen, 18.06.1999 (mns)
Das erfolgreiche Abschneiden der SpVgg Mokingen
1999 beim Internationalen MokiCup
trägt erste Früchte: Gestern Abend wurde von auswärtigen Geschäftsleuten der Förder-
kreis SpVgg Mokingen gegründet, welcher es sich zum Ziel gemacht
hat, den Ruhm
des Vereins weiter zu verbreiten und die Ziele der Mannschaft tatkräftig zu
unterstützen.
Der Initiator der Bewegung, der bekannte HTML-Programmierer und Designer N. Aschen-
becher, kündigte an, er werde zusammen mit seinen Kollegen ein Fan-Projekt im
Internet
aufbauen, um dadurch seine innige Beziehung zur Stadt Mokingen und besonders zum
Fußballsport auszudrücken. Unser Foto zeigt den Vorsitzenden bei einer typischen
Handbewegung.
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Winterberg, 17.06.1999 (dpa)
Aufruhr entstand in den letzten Tagen in und um
die Stadt Winterberg im Sauerland.
Die örtlichen Geschäftsleute protestierten gegen eine drastische Preiserhöhung
der orts-
ansässigen Reinigungsfirmen, welche unter anderem auch mit der
Schaufensterreinigung
betraut sind. Nachdem in den letzten zwei Wochen die Elektronik- und
Computer-Einzel-
händler die Reinigungsfirmen buchstäblich zu Rund-um-die-Uhr-Einsätzen genötigt
hatten,
reagierten diese nun mit Gebührenerhöhungen um bis zu 340 % auf die sprunghaft
gestie-
gene Nachfrage.
Der rätselhafte Grund für diese Entwicklung: Seit ca. 10 Tagen macht ein
Serientäter die
Stadt unsicher, der sich anscheinend immer wieder an den Schaufenstern der
Computer-
shops mit geöffnetem Mund die Nase plattdrückt. Sobald er entdeckt
wird, flüchtet er
zumeist unerkannt. Lediglich Teile seines Mokinger Autokennzeichens wurden von
Zeugen notiert: MOK-KW xxx
Die solchermaßen verschmutzten Glasscheiben bedürfen umgehend der Reinigung, und
die beauftragten Firmen mußten häufig auch nachts ausrücken.
Die Polizeidirektion Winterberg teilte gestern mit, daß es sich bei dem Täter
nach Auffassung
führender Polizeipsychologen eindeutig um einen Suchtkranken handelt, welcher aus
unbekannten Gründen auf diese Weise seine Affinität zu Computern und
EDV-Produkten
auslebt und womöglich noch längere Zeit sein Unwesen treiben wird. Warum er
fremde PCs
dafür benutzt, ist unklar.
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Mokingen, 17.06.1999 (mns)
Nach Auskunft des Stadtkämmerers Kasper D.
Lunge (F.P.M.) ist mit dem heutigen Tage
die Aktion "Sicherheit geht vor - keine Kirche in Mokingen"
abgeschlossen. Der letzte
Abbruchtrupp beseitigte heute früh die Absperrungen rund um den Mantaplatz
(vormals
Kirchplatz), nachdem im letzten Monat dort die Mokinger Stiftskirche dem Erdboden
gleichgemacht worden war. Dieses mittelalterliche Bauwerk war die letzte noch
intakte Kirche im Stadtgebiet von Mokingen, und auch sie mußte dem umstrittenen
Verkehrssicherheitskonzept der Stadtverwaltung weichen. Proteste des ehem.
Mokinger Pfarramtes wurden bekanntlich ebenso zurückgewiesen wie die Inter-
ventionen aus dem Vatikan.
Der Stadtrat hatte im letzten Jahr nach monatelangen Debatten dem vom Vorsitzenden
der Fortschrittspartei Mokingen (F.P.M.) eingebrachten Antrag zugestimmt, nachdem
dieser selbst Opfer eines unverschuldeten Verkehrsunfalles geworden war, an dem
neben
seinem Pkw auch die Herz-Marien-Kirche beteiligt war.
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Mokingen, 17.06.1999 (mns)
Wie die Fa. Krüger Telecom AG, Dortmund, am
gestrigen Abend mitteilte,
plant sie auch in diesem Jahr wieder eine großzügige Spende an eine Mokinger
Einrichtung. Eine Firmensprecherin bestätigte, daß als Empfänger der Botanische
Garten Mokingen ausgewählt wurde. Ein neuwertiger Renault-Kleintransporter soll
zukünftig die Arbeit der Mannen um Direktor Dr. Engelbrecht erleichtern. Das
Fahrzeug
soll nicht nur direkt für Transporte im Zusammenhang mit der Aufzucht seltener
Pflanzen
eingesetzt werden, sondern auch für Versorgungsfahrten des Instituts. Vor der
Übergabe
allerdings steht noch ein gründlicher Test im Mokinger Technologie-Zentrum (MoTZ)
auf
dem Programm, so Dr. Engelbrecht. Auf dem Mokinger Herzberg soll dem Renault vor
allem
Expeditionstauglichkeit attestiert werden, da evtl. eine Reise ins südliche Afrika
vorgesehen
ist. Außerdem ist ein Software-Update des Bordcomputers erforderlich.
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