Aktuelle Meldungen      Ticker

 

Mokingen. 23.07.1999 (mns)

Wir nahmen die Meldung unserer Kollegen vom Ticker über den 'Babyboom' in Mokingen zum
Anlaß, einmal genauer nachzuforschen, wie sich die Bevölkerungsentwicklung und andere rele-
vante Kennzahlen in Mokingen darstellen, wenn man ein wenig an der Oberfläche kratzt. Dabei
traten unerwartete Erkenntnisse zutage, die wir nach den Grundsätzen eines vorbildlichen Journa-
lismus durch gründliche Recherche untermauerten und hiermit erstmals der Öffentlichkeit präsen-
tieren.
Zwar treffen Aussagen über ein stetiges Bevölkerungswachstum in unserer Stadt zu, die Realität
sieht jedoch völlig anders aus: Mokingen ist auf dem besten Wege, zur Geisterstadt zu werden.
Der Grund liegt in der offenbar weitverbreiteten Praxis, in Mokingen lediglich einen offiziellen Haupt-
wohnsitz zu unterhalten, sich tatsächlich jedoch woanders aufzuhalten und nur für kurze Besuche
hin und wieder in die alte Heimat zurückzukehren. Im Zuge unserer Recherche stießen wir auf das
Städtchen Las Mantas, eine eher häßliche Ansammlung von billigen Hotels und Absteigen, in der
Nähe einer Autorennstrecke gelegen, weil aus rätselhaften Gründen gerade dort viele Mokinger eine
zweite Heimat gefunden haben. Darunter befinden sich einige prominente Mitglieder des Stadtrats, 
Geschäftsleute und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich anscheinend unter den zwie-
lichtigen Gesellen, halbseidenen Gestalten und Frauen mit zweifelhaftem Ruf wohlfühlen, die an-
sonsten diesen Sündenpfuhl Las Mantas bevölkern. Fast jedes Wochenende wohnen alle gemeinsam 
den illegalen Autorennen bei, verbotene Wetten und Glücksspiel sind dort ein alltäglicher Zeitvertreib.
Mittendrin, und man ahnt es bereits, der Mokinger Stadtkämmerer und Unternehmer Kasper D. Lunge,
der sogar ein repräsentatives Haus in Las Mantas erworben hat und womöglich nicht mehr nach Mokingen
zurückkehrt, aber auch andere bekannte Namen wie E. Nettvorjuh, Th. Unna, M. Hinrichs, um nur
einige zu nennen. Als wir den Sportmanager und ehemals begehrtesten Junggesellen unserer Stadt, M. 
Hinrichs, mit den Ergebnissen unserer Nachforschungen konfrontierten, gab dieser unumwunden zu, 
zu den Abtrünnigen zu gehören, er sei jedoch "nur gelegentlich in Las Mantas" und denke nicht daran,
ganz dorthin überzusiedeln. Anders sehe es wohl bei K.D. Lunge aus, der wohl "nur noch aus steuerlichen
Gründen" offiziell Bürger von Mokingen sei und seine lukrativen Online-Unternehmungen auch von dort aus
steuern könne. Auch Th. Unna, frischgebackener Vater eines Sohnes, schwor der verruchten Glücksspiel-
hochburg ab und gelobte Besserung, da er auf jeden Fall seinem Kind eine sichere und moralisch untade-
lige Umgebung bieten möchte, und dies finde er "nur in Mokingen".
Die Bürgermeisterin war von den Resultaten unserer Recherchen überrascht, sie hatte die auffällige Abwe-
senheit ihrer Schäflein noch gar nicht bemerkt, obschon ihr eigener Gatte ja zu den Stadtflüchtlingen gehört.
Sie erwägt im Moment die juristische Prüfung der Möglichkeit, bei strenger Auslegung der städtischen Melde-
gesetze einen Hauptwohnsitz in Mokingen abzuerkennen, wenn sich ein Bürger überwiegend an einem Ne-
benwohnsitz aufhält. Dies werde allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen, ließ sie uns mitteilen.
Im übrigen ist Mokingen nicht die einzige Stadt, die sich mit diesem Problem konfrontiert sieht: Chosenburg
hat es viel härter getroffen, sogar der Bürgermeister verwettet sein Geld in Las Mantas, aber auch Briskodorf
und viele andere Orte bluten langsam aus. Lediglich Wegbertingen bildet eine Ausnahme, aber dort hat man
ganz anderen Ärger: Das Gerücht über den verwaisten Botschafterposten Esperias in Wegbertingen, der zu-
künftig vom Ex-Kaiser Winzippus besetzt werden soll, hat sich bestätigt. Dazu sagt uns der 2. Bürgermeister
Frank Bradler: "Winzippus sollte aus Esperia abgeschoben werden, aber kein Land wollte ihn aufnehmen.
Unsere Gesetze sehen keine Aufnahmemöglichkeiten für Asylanten vor, also konnten wir auch nicht aus huma-
nitären Gründen eine Ausnahme machen. Erst diese Hilfskonstruktion mittels eines bedeutungslosen Botschaf-
tertitels erlaubte es, die Grenze für diesen bedauernswerten Wicht zu öffnen."
Der 1. Bürgermeister Wegbertingens, Tom Hard, ansonsten ein Herz und eine Seele mit seinem Vize, war von
Anfang an gegen diesen Plan und ist heute noch darüber verärgert, daß er im Stadtrat in dieser Frage von diesen
"weltfremden Spinnern, die aus Mitleid mit einem politischen Verbrecher jegliche Vernunft vergessen" schlichtweg
überstimmt wurde. Die Lunte brennt also schon in Wegbertingen.

 

 

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Mokingen. 21.07.1999 (mns)

In den letzten Wochen mehren sich die Berichte von Bürgern unserer Stadt, welche unabhängig
voneinander ein äußerst seltenes, weltweit wohl einmaliges naturwissenschaftliches Phänomen
in Mokingen beobachtet haben bzw. sogar direkt davon betroffen waren.
Es handelt sich hierbei um eine Schwerkraftanomalie, die nach der herrschenden wissenschaftlichen
Meinung sehr selten auftritt und niemals zuvor so genau beobachtet und beschrieben worden ist wie in
unserer Stadt.
Auch Bürgermeisterin L. Juwel gehört zu den Zeugen: "Ich war gerade auf dem Weg zu meinem Auto,
als das Handy in meiner Hand plötzlich immer schwerer wurde, bis ich es einfach nicht mehr festhalten
konnte, es fiel zu Boden und zersprang in tausend Teile. Ich hab' mich vielleicht erschreckt!"
Keine 50 Meter entfernt wurde Kasper D. Lunge ungefähr zur selben Zeit Opfer desselben Phänomens,
seine Frau fand ihn hilflos am Boden liegend, offenbar als Folge eines plötzlichen, unvorhersehbaren
Schwerkraftschubes. Zum Glück wurde er bei dem Vorfall nicht ernsthaft verletzt, er erlitt lediglich eine
leichte Gesäßprellung.
Mitarbeiter des Lehrstuhls für Physik der Universität Mokingen begannen am Morgen mit ersten Messungen,
um das Ausmaß der Schwerkraftunregelmäßigkeiten zu erfassen. K.D. Lunge gab den Wissenschaftlern
zudem einen möglicherweise entscheidenden Hinweis bei der Erforschung dieser Weltsensation: Nach 
seiner Auffassung könnte sein rätselhafter Verkehrsunfall vor einigen Monaten, bei dem die Mokinger
Herz-Marien-Kirche beinahe zum Einsturz gebracht worden war, mit einer horizontalen Krafteinwirkung als
Folge der Schwerkraftschwankung zusammenhängen. Die Experten werden auch dieser Spur nachgehen.

 

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Mokingen. 20.07.1999 (mns)

Die Redaktion von MOKINGEN ONLINE und ihre Kollegen von Mokingen Aktuell geben hiermit stolz bekannt, 
daß soeben die ersten Preisträger der neugeschaffenen Mokingen Awards ermittelt worden sind. In unregel-
mäßigen Abständen werden zukünftig besonders herausragende Leistungen von Personen oder Institutionen,
die einen Bezug zur Stadt Mokingen aufweisen (oder auch nicht), öffentlich geehrt. Die Jury bleibt anonym,
um Einflußnahmen von interessierter Seite von vornherein auszuschließen. Die Juroren beabsichtigen nicht,
Ehrungen willkürlich vorzunehmen und hoffen, ihrem Grundsatz auch treu zu bleiben. Die ersten Preisträger sind:


MokiAward in Gold am Grünen Bande: C. Ronjob von der Fa. Hard&Bradler GmbH für seine überragenden
Leistungen beim E/L-Spiel.


TrostAward in Holz: M. Schüller für seinen aufopferungsvollen, aber dennoch völlig sinnlosen Kampf gegen C. Ronjob


Die Jury konnte sich nicht auf die Vergabe des wertvollsten Mokinger Verdienstordens, des MokiAward in Gold am Rosa Bande,
an C. Ronjob einigen. Dazu bedarf es einer einstimmigen Entscheidung. Bei der feierlichen Preisverleihung im Congress Center
Mokingen sorgte Preisträger Mirko Schüller für einen Eklat: Er warf die ihm gerade überreichte Holzplatte unter lautem Protest
auf den Boden und verließ fluchend den Saal. Ein zufällig anwesender Übersetzer slawischer Sprachen konnte das rätselhafte
Verhalten erklären, da er das Gebrüll des Preisträgers verstanden hatte: Mirko Schüller hatte offenbar die Einladung so interpre-
tiert, daß er selbst der Hauptpreisträger sei und C. Ronjob den letzten Platz in der Wertung der Jury erreicht hatte. MOKINGEN
ONLINE bedauert selbstverständlich das Mißverständnis.

 

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Mokingen. 19.07.1999 (mns)

Alarmstimmung herrscht unter Mokingens Bürgern, seitdem heute durch eine kleine, gemeine Indiskretion
aus zuverlässiger Quelle bekanntwurde, daß sich offenbar zwei der angesehensten Persönlichkeiten der 
Stadt mit Auswanderungsplänen tragen. Sogar das Ziel der beiden Emigranten ist kein Geheimnis mehr:
Ausgerechnet Oranjen! Die Gerüchte betreffen den renommierten EDV-Unternehmer E. Nettvorjuh und seine
Gattin, die erst vor wenigen Monaten für eine Amtsperiode von 12 Jahren - angesichts ihres Alters also prak-
tisch auf Lebenszeit - gewählte Bürgermeisterin Leila Juwel.
MOKINGEN ONLINE führte selbstverständlich eigene Recherchen durch und fand tatsächlich eindeutige
Beweise dafür, daß die beiden Zugvögel ihre Auswanderung bereits seit längerem planen. Insbesondere die
heimliche Anschaffung eines Wohnwagens (!), der an einem geheimgehaltenen Ort bereitsteht, läßt keinen
Zweifel an den kursierenden Gerüchten mehr zu.
Unter den Einwohnern der Stadt herrscht berechtigte Aufregung und Bestürzung, und es kam um die Mittags-
zeit zu einer spontanen Protestkundgebung vor dem Privathaus des Ehepaars. Die Situation eskalierte, als
einige Demonstranten die Bürgermeisterin dabei beobachteten, wie sie im Inneren des Hauses gerade Geh-
übungen in oranjetypischen Holzschuhen praktizierte. Daraufhin zertrampelte die Menge ein Tulpenbeet im
Vorgarten und skandierte Parolen wie: "Verräterpack, Verräterpack !". Eine Blitzumfrage unserer Redaktion 
ergab ein ziemlich einheitliches Bild über die Stimmungslage unter den Bürgern der Stadt: Fast einhellig
werden die Pläne der Bürgermeisterin und ihres Gatten verurteilt. Nur ein einziger Befragter fiel aus der Reihe
und bot sogar an, beim Umzug behilflich zu sein: Der dilettantische Scrollbalkenstümper F. Effinger, in letzter
Zeit wegen Auftragsmangels nahezu arbeitslos, begrüßte die Entwicklung. "Sollen sie doch gehen! Kann mir
nur recht sein! Aber dann weht hier ein anderer Wind ... da werden einige Mokinger zu Kreuze gekrochen
kommen, ich will jetzt keine Namen nennen, wenn sie ihre Webseiten bei mir in Auftrag geben müssen. Dann
muß ich mir nicht mehr anhören, meine Entwürfe seien 'grottenschlecht' und meine Ideen auch, ich bin dann
die erste Adresse am Ort!"
Dieses Statement blieb allerdings ein Einzelfall. Seitens der Bürgermeisterin war bisher kein Kommentar in
dieser Angelegenheit zu erhalten.

 

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Mokingen. 19.07.1999 (mns)

Nach der Präsentation des neuen Online-Spiels 'CashMachine' von ForumWettenWinkler am gestrigen Abend
(siehe Bericht unten) führte der Massenandrang spielwütiger Teilnehmer zu einem mehrstündigen Serveraus-
fall. Kasper D. Lunge beziffert allein den Umsatzausfall von FWW auf eine Schadenssumme von ca. 80.000 DM,
er zeigte sich dennoch zufrieden über die Akzeptanz seines neuen Konzeptes. Er kündigte an, das Angebot
weiter zu verbessern und zusätzliche Features (wie in der heute veröffentlichten Version 1.01) entwickeln zu
lassen, welche dann gegen Aufpreis für die interessierte Spielergemeinde zur Verfügung stehen werden.

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Mokingen. 19.07.1999 (mns)

Der Mokinger Multi-Unternehmer Kasper D. Lunge (Winkler-Druck, FWW, u.v.m.) macht seinem Spitznamen
"Zweiarmiger Bandit" alle Ehre. Weil ihm offenbar die Wartezeit auf Erteilung der ersehnten Casino-Lizenz in
Mokingen zu lang wird, ließ er von einem Programmierer-Team ein neues Online-Glücksspiel entwickeln, das
nun unter dem Namen 'CashMachine' auf der gebührenpflichtigen FWW-Website für zusätzliche Umsätze
sorgen soll. Da dieses Konzept weltweit beispiellos ist, lassen sich noch keine Prognosen über die Erfolgs-
chancen abgeben. ForumWettenWinkler hat jedoch bisher immer an neuen Geschäftsfeldern gut verdient, so
daß man sich auch diesmal keine Sorgen um die Zukunft der Firma machen muß.
Die technische Umsetzung und Betreuung erfolgt durch die bewährte Mokinger Firma Earny's Netzwerkstatt,
dessen Inhaber seinerzeit die Netzknüpfkunst in Hamburg erlernte und sich bereits vor vielen Jahren in Mokingen
niederließ, das Design übernahm seine Ehefrau in Heimarbeit, wodurch der rührige Mokinger Amateur-Webseiten-
bastler F. Effinger wieder einmal bei einer Auftragsvergabe leer ausging. Die zahlreichen Scrollbalkengegner hin-
gegen werden den Ausgang des Ausschreibungsverfahrens begrüßen.

 

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Mokingen. 18.07.1999 (mns)

Wie im Ticker schon kurz gemeldet, steht einer Ansiedlung des Bayreuther Reisekonzerns
Bammel Adventure Tours in Mokingen nichts mehr im Wege. Wie der Vorstandsvorsitzende Ulf
Bammel auf Anfrage mitteilte, steht sogar die Verlegung der Konzernzentrale in die Jevermetropole
zur Diskussion. Er gab seiner Hoffnung Ausdruck, daß dieser Schritt ein weiteres Kapitel in der Er-
folgsgeschichte von B.A.T. eröffnet, welche bekanntlich vor 16 Jahren im bayrischen Neukirchen-Balbini
begann, als Ulf Bammel sein erstes Überlebenstraining für Postboten aus deutschen Großstädten veran-
staltete. Der gelernte Hirschfänger Bammel konfrontierte die Teilnehmer drei Wochen lang mit den typi-
schen Gefahren des Bayrischen Waldes (vor allem Waldmäuse und heiratswütige Milchmägde), und fortan 
waren diese optimal für ihre normalen beruflichen Alltag gewappnet, auch wenn die versprochenen Wölfe
während des Trainings fehlten.
Der Durchbruch gelang B.A.T. jedoch erst Jahre später mit der Erfindung der 'Wundertüte', bei der ein Urlau-
ber lediglich eine Reise bucht und keinen Anspruch auf Beförderung zu einem bestimmten Ziel hat. Allein
der Überraschungseffekt bei Ankunft am bis dahin unbekannten Zielort macht die Attraktion dieser Reiseform 
aus, natürlich neben der kurzweiligen Passage in Frachtschiffen, Öltankern oder Linienmaschinen der Air 
Transat. Da außerdem das eigene Gepäck, genauso wie evtl. mitreisende Ehepartner, vertragsgemäß garan-
tiert nicht am gleichen Zielort wie der Reisende selbst eintreffen, ist für Spannung und Abwechslung schon
beim Auspacken der fremden Koffer gesorgt. Auch die Frage, welche Kleidung denn für das Klima die ange-
messene ist, erübrigt sich aus diesen Gründen. In der Regel sorgt der B.A.T.-Zufallsgenerator dafür, daß ein
Urlauber in Thailand mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit das Gepäck einer Reisenden ausgehändigt bekommt,
die eher mit einem Zielort in Skandinavien gerechnet hatte. Seit dem Vertragsschluß zwischen B.A.T. und Air
Transat übernimmt die darin erfahrene kanadische Fluglinie einen Teil der Logistikplanung.
Dieses Erfolgskonzept hat B.A.T. ein stetiges Wachstum beschert, und die geplante Ansiedlung in Mokingen
ist Ausdruck des Expansionswillens des Konzernchefs. Zumindest die B.A.T.-Rechtsabteilung wird unverzüglich
nach Mokingen verlegt und sorgt für die Schaffung von 850 neuen Arbeitsplätzen, ob auch die restlichen sieben
Mitarbeiter von B.A.T. umziehen müssen, ist - wie bereits eingangs erwähnt - noch offen.

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Mokingen. 17.07.1999 (mns)

Neu bei MOKINGEN ONLINE: Der Ticker - immer aktuell und auf der Höhe der Zeit.
Kurznachrichten, Vorabmeldungen, Wasserstandsmeldungen aus aller Welt.

 

 

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Mokingen. 14.07.1999 (mns)

Wie aus dem Rathaus am heutigen Morgen verlautete, konkretisieren sich die Pläne der Bürgermeisterin
Leila Juwel, in den nächsten Wochen die größte Katastrophenschutzübung in der Geschichte Mokingens
abzuhalten. Geplant sei u.a. die völlige Evakuierung der Stadt, Errichtung eines Behelfszeltlagers - womöglich
in den briskotischen Wäldern -, Selbstversorgung der Evakuierten und ein integriertes Überlebenstraining.
Widerstand regt sich vor allem in den Reihen der Mokinger Geschäftsleute. So hat Multi-Unternehmer Kasper
D. Lunge bereits Schadenersatzforderungen für den Fall angekündigt, daß seine für den Katastrophenfall vor-
sorglich bereitgehaltenen mobilen Wettbüros im Rahmen dieser Übung keinen Zugang zum Zeltlager bekommen.
"Wenn sie im Wald Verkaufsstände für ihre selbstgemachten Puppen und Plüschtiere errichten kann, weil diese
angeblich überlebenswichtig sind, dann müssen meine Wett-Annahmen erst recht mit!" poltert der um seine
Umsätze besorgte Mokinger Wettkönig. In diese Diskussion mischte sich ungefragt der Leiter des Botanischen
Gartens Mokingen, Dr. Engelbrecht, ein: "Der soll sich lieber um sein Stammgeschäft kümmern! Wenn der so
weitermacht, geht die altehrwürdige Druckerei noch vor die Hunde. Dieser Lunge hat nur noch seine Wetten im
Kopf." Dr. Engelbrecht spielt damit offenbar auf den Imageverlust des ältesten Mokinger Unternehmens an, der
Winkler Druck Inh. K.D. Lunge KG, welche in letzter Zeit kein gutes Bild in der Öffentlichkeit darbot (wir berichte-
ten). Laut Dr. Engelbrecht werden Druckaufträge nicht termingerecht ausgeführt, die mit erheblicher Terminüber-
schreitung ausgelieferten Druckwaren seien fehlerhaft oder durch die Druckerei eigenmächtig geändert, und dies
sei "früher nie vorgekommen". Regelrecht aufgebracht war Dr. Engelbrecht über die kürzlich gelieferten Eintritts-
karten des Botanischen Gartens, welche die Aufschrift: "Botanischer Karten Mokingen - Eintrittsgarte" trugen, 
solche Fehler könne er sich nur dadurch erklären, daß neuerdings Schulkinder in der Druckerei ihre Wettschulden
gegenüber ForumWettenWinkler abarbeiten (wir berichteten auch darüber). Dies werfe zudem ein schlechtes Licht
auf das Mokinger Schulsystem, und dieser Vorwurf war eindeutig an Kulturstadtrat V. Jahns-Brown gerichtet, 
der bekanntlich für die Umsetzung der Rechtschreibreform in Mokingen verantwortlich zeichnet. Dieser befindet
sich zur Zeit auf einer Dienstreise und konnte sich nicht zu der Angelegenheit äußern. Wir werden den Kommentar
des Angesprochenen ggf. nachreichen und auch weiterhin über den Fortschritt des Projekts "MokiCamp" berichten.

 

 

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Mokingen. 12.07.1999 (mns)

Das rätselhafte Versehen der Fa. Winkler Pressegrosso GmbH bzw. der Druckerei Winkler Druck KG
in Zusammenhang mit der heutigen Ausgabe der Mokinger Rundschau (wir berichteten) hatte noch ein
Nachspiel. Offenbar werden auch in Frankreich Esperianer und Briskoten zur Verteilung von Zeitungen 
und Werbeprospekten eingesetzt, denn das Fremdenverkehrsamt Mokingen erlebte heute einen wahren
Ansturm von telefonischen Anfragen aus Frankreich, was darauf zurückzuführen ist, daß die fehlgeleiteten
Mokinger Zeitungen in Frankreich an Privathaushalte zugestellt wurden. Obwohl meist des Deutschen nicht
mächtig, waren die überwiegend männlichen "Leser" von dem Dargebotenen so angetan, daß sie sich spontan
beim hiesigen Fremdenverkehrsamt nach Reisemöglichkeiten und dem Übernachtungsangebot erkundigten.
Die Ursache für das touristische Interesse an Mokingen lag hauptsächlich in den abgedruckten Fotos zum 
Bericht über die Elternproteste gegen die Mokinger Fa. Unternehmensgruppe Winkler und den Vorstandsvor-
sitzenden Kasper D. Lunge. Das Foto (u.) zeigt die Gründerin der Initiative Mokinger Mütter, E. Stratmann,
mit einigen ihrer Mitstreiterinnen. 
Leider konnte das Fremdenverkehrsamt Mokingen kein Kapital aus der sprunghaft gestiegenen Nachfrage 
schlagen, da bereits nach 15 Minuten die Telefonanlage wegen Überlastung zusammenbrach und die reise-
freudigen Franzosen nur noch das Besetztzeichen zu hören bekamen.
Initiative Mokinger Mütter gegen Winkler

 

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Mokingen. 12.07.1999 (mns)

Zu tumultartigen Szenen kam es gestern während der außerplanmäßigen Stadtratssitzung im Mokin-
ger Rathaus. Der Streit entbrannte um die Budgetierung des Kulturetats, wie sie vom zuständigen Stadt-
rat V. Jahns-Brown beantragt worden war, um den weiteren Ausbau der VHS und Sonderprojekte der-
selben zu finanzieren. Stadtkämmerer Kasper D. Lunge, ein entschiedener Gegner jeglicher kultureller
Angebote für die Bürger der Stadt, lehnte den Antrag ohne weitere Begründung ab und empfahl, doch
stattdessen den Kulturfernsehkanal Arte in das Mokinger Kabelnetz einzuspeisen, "dies" sei "entschieden
billiger". Dr. Engelbrecht, aus unerklärlichen Gründen zum Sachverständigen bestellt, erschien mit leichter
Verspätung zur Sitzung und sprach sich ebenfalls gegen eine Erhöhung des Kulturetats aus. Die Anspie-
lungen, seine Haltung stehe in Zusammenhang mit seinem ausgedehnten Besuch in K.D. Lunges Privat-
haus am Vortag, wies er im übrigen schärfstens zurück. Die Entscheidung über den Etat wurde daraufhin
vertagt.
Ebenfalls ohne definitive Entscheidung blieb der Hauptpunkt der Tagesordnung und eigentliche Grund für
die Sondersitzung. Über die geplante Gewerbeansiedlung der Fa. Bammel Adventure Tours konnte nicht
beraten werden, weil der Antragsteller nicht erschienen war. Wie Herr Ulf Bammel später mitteilen ließ,
hatte seine Anreise nach Mokingen anläßlich eines Tankstopps in der Nähe von Kassel ein jähes Ende
gefunden. Als er nach dem Bezahlen an der Kasse der Tankstelle zu seinem Pkw zurückkehrte, mußte 
er feststellen, daß in der Zwischenzeit sämtliche Reifen zerstochen worden waren. Das Fahrzeug mußte
in die nächstgelegene Vertragswerkstätte geschleppt werden. Möglicherweise wird der Stadtrat zu einem
späteren Zeitpunkt über den Antrag neu beraten.

 

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Mokingen. 12.07.1999 (mns)

Die Abonnenten der größten Mokinger Tageszeitung (Mokinger Rundschau) erlebten heute früh eine
böse Überraschung: Anstelle der beliebten Frühstückslektüre fanden sie lediglich einen zwölfseitigen
Farbprospekt von "Disneyland Paris" in französischer Sprache in ihren Briefkästen und Zeitungsrollen 
vor. Erboste Anrufe bei der zuständigen Pressevertriebsfirma (Winkler Pressegrosso GmbH) brachten
Klarheit in die Angelegenheit. Durch einen bedauernswerten Irrtum der Vertriebslogistikabteilung wurde
die gesamte Auflage der Mokinger Rundschau per Lastzug zu einem Kunden der Winkler Druck KG nach
Frankreich geschickt, während die Zeitungsausträger in Mokingen, traditionell aus esperianischen und
briskotischen Gastarbeitern bestehend, ungerührt die für diesen ausländischen Abnehmer bestimmten
Broschüren anstatt der Tageszeitung verteilten.
Auf die Frage, weshalb denn der Fahrer des Lastzuges, welcher die Ladung vor Antritt der Fahrt zu kon-
trollieren habe, den Fehler nicht bemerkt habe, teilte ein Winkler-Sprecher mit, der Fahrer stamme aus 
Ostdeutschland und tue immer genau das, was man ihm auftrage, wie unsinnig auch immer der Auftrag sei.
Er müsse sich nicht Gedanken darüber machen, was denn französische Kunden mit einer Mokinger Tages-
zeitung anfangen könnten. Dies gehöre nicht zu seinen Aufgaben als Fernfahrer.
Bedauerlich für die Zeitungsleser: Ihnen bleiben der am Wochenende mehrfach angekündigte Enthüllungsbericht
der Mokinger Rundschau über die Machenschaften der Winkler-Gruppe und die Berichterstattung über die
Elternproteste gegen die aktuelle Marketing-Offensive der Fa. ForumWettenWinkler (siehe Meldung u.) vorent-
halten.

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Mokingen. 11.07.1999 (mns)

MOKINGEN ONLINE hat heute eine erfreuliche Mitteilung in eigener Sache zu machen: Durch Ver-
tragsabschlüsse in den letzten Tagen mit Werbetreibenden aus Mokingen und der Region ist auch
mittelfristig der Fortbestand dieses Nachrichtendienstes gesichert. Bekanntlich wird nur ein kleiner
Teil unseres Etats von der Stadt Mokingen abgedeckt, und in der letzten Woche kündigte die Bür-
germeisterin in einem Schreiben eine erhebliche Kürzung der Mittel für das nächste Halbjahr an.
Umso zufriedener sind wir mit der Resonanz in der regionalen Wirtschaft, welche dafür sorgt, daß
dieser Anschlag aus dem Rathaus, wie so vieles zuvor auch, fehlgeschlagen ist.

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Mokingen. 10.07.1999 (mns)

Neu bei MOKINGEN ONLINE: Die Leserbriefseite, auf vielfachen Wunsch unserer Leserschaft.

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Mokingen. 10.07.1999 (mns)

Die Wettleidenschaft Mokinger Schüler (siehe Bericht unten) treibt seltsame Blüten. Am gestrigen
Nachmittag haben Mitglieder des Schüler-Clubs "Winkler 3D", alle im Alter zwischen 8 und 9 Jahren,
im Freibad Mokingen Schabernack mit anderen Badegästen getrieben, offenbar als Folge von Privat-
wetten zwischen konkurrierenden Schülergruppen. So wurde z.B. ein unbedarfter junger Mann, welcher
gerade an einem Kiosk einen Imbiß zu sich nahm, von Kindern mit einer tränenrührigen Geschichte
dazu gebracht, in voller Straßenkleidung in ein Schwimmbecken zu springen und dort mehrere Minuten
zu verweilen. Er mußte von den Bademeistern mit leichten Unterkühlungen an Armen und Beinen geborgen
werden und war zudem das Ziel von Hohn und Spott der kleinen Bengel, welche sich diese Wette ausge-
dacht hatten.

 

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Mokingen. 10.07.1999 (mns)

Der umtriebige Mokinger Geschäftsmann Kasper D. Lunge, durch die Vermählung mit der charmanten
Rita Winkler aus der alteingesessenen Mokinger Winkler-Dynastie zum Vorstandvorsitzenden der
Unternehmensgruppe Winkler und Eigentümer diverser anderer Winkler-Firmen (Winkler-Druck, FWW u.a.)
geworden, beschreitet neue Wege im Marketing-Bereich. Er tritt neuerdings als Sponsor und Förderer
der Pestalozzi-Grundschule Mokingen auf und stattete sämtliche dritten Klassen mit Computern aus.
Darüber hinaus regte er die Gründung eines Computer-Clubs unter dem Namen "Winkler 3D - Die Digitalen
Deppen" an, welcher zum Zweck hat, die Kinder auch in ihrer Freizeit an das neue Medium Internet heran-
zuführen. Mit der Namensgebung wird erstmals im schulischen Bereich für ein kommerzielles Unternehmen
geworben, doch sieht die Schulleitung darin keine Gefahren. Der Leiter der Grundschule, Oberstudiendirek-
tor J. Hoppel: "Wir kennen Herrn Lunge als honorigen Stadtrat und Stadtkämmerer, der immer ein offenes 
Ohr für die Bedürfnisse unserer Schule hatte und manchmal auch ganz unbürokratisch Mittel bewilligt, die 
im aktuellen Haushalt für unsere Schule nicht vorgesehen sind. Als Privatunternehmer wird er auch das 
Wohl der Schule und der Schüler im Auge haben, davon bin ich fest überzeugt." 
Den Einwand, junge Menschen in der Schule einer Dauerwerbung durch ein Unternehmen auszusetzen 
sei sehr heikel, läßt J. Hoppel nicht gelten. Dies sei in diesem Falle nicht zu befürchten. Tatsächlich sei 
durch einen Exklusiv-Vertrag zwischen der Unternehmensgruppe Winkler und der Schule sichergestellt, daß
auch zukünftig keine andere Firma im Bereich der Pestalozzi-Schule Werbung bzw. Sponsoring betreiben 
darf.
Im Elternbeirat sieht man die Angelegenheit anders. Dort wird vor allem die Konfiguration der gelieferten
Computer kritisiert: Als Hintergrundbilder und Bildschirmschoner erscheinen blinkende Logos von Winkler-
Firmen, die Startseite der installierten Web-Browser ist die Homepage von ForumWettenWinkler mit den
vielfältigen Fußball-Tippspielen und -Wetten, und keine dieser Optionen läßt sich verändern. Es wurden
bereits erste Fälle von Taschengeldknappheit bei Schülern aufgrund von Online-Wetten berichtet, und in 
den Filialen von FWW sollen schon Schuldscheine von Schülern gesammelt werden. Am heutigen Morgen
demonstrierten zahlreiche Eltern im Mokinger Stadtpark gegen die Geschäftspraktiken der Winkler-Gruppe
(unser Foto, u.).
Ein interessanter Aspekt dabei: K.D. Lunge hat seine Spielcasino-Pläne in Mokingen offenbar noch nicht
aufgegeben.
ELTERNDEMONSTRATION: ANTI-WINKLER-BEWEGUNG
AUFGEBRACHTE ELTERN GEGEN WINKLER

 

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Mokingen, 09.07.1999 (mns)

Die Verkehrssituation in der Mokinger Innenstadt bot schon öfters Anlaß zur Kritik, die häufigen Staus
sind vielen Einwohnern und Besuchern ein Dorn im Auge. Heute Morgen kam der Verkehr rund um das Land-
gericht (Justizpalast) völlig zum Erliegen:
Der Grund dafür sind zwei spektakuläre Prozesse, welche heute ihren jeweils ersten Verhandlungstag
hatten. Im ersten, einer Sammel-Vaterschaftsklage von 23 Frauen aus dem Raum Mokingen gegen den
in der Damenwelt nur allzu beliebten Hoteldirektor Arnold Schnute, begann heute die Beweisaufnahme.
Die Verhandlung mußte allerdings nach 45 Minuten unterbrochen werden, nachdem der Beschuldigte
im Gerichtssaal zusammengebrochen war. Der vorsitzende Richter hatte ungeschickterweise an Ort und
Stelle 23 Blutentnahmen beim Beschuldigten zur Beweissicherung angeordnet, welche nacheinander
vorgenommen wurden. Ein neuer Termin für die Wiederaufnahme des Verfahrens steht noch nicht fest.
Im zweiten Prozeß vor der Großen Strafkammer mußte sich der Leiter des Botanischen Gartens Mokingen,
Dr. Engelbrecht, wegen Betrugs in 16 Fällen verantworten. Er soll im Namen des Botanischen Gartens
Mokingen gebrauchte Computerteile bzw. -komponenten, in erster Linie Tastaturen, als funktionstüchtig
nach Esperia exportiert haben, welche sich jedoch als fehlerhaft bzw. unbrauchbar erwiesen haben sollen.
Als Zeuge der Staatsanwaltschaft war Seine Flatulenz Kaiser Winzippus von Esperia als Hauptgeschädigter
geladen, welcher es allerdings vorzog, nicht zu erscheinen. Dies gab der Verteidigung die Gelegenheit, anhand
von älteren Dokumenten aus Esperia nachzuweisen, daß beim vorgenannten Nebenkläger eine ausgeprägte
Rechtschreibschwäche vorliegt, welche in keinem Zusammenhang mit der jeweils verwendeten Computertasta-
tur steht. Dem so begründeten Antrag auf Abweisung der Klage wurde stattgegeben, und Dr. Engelbrecht konnte
den Gerichtssaal als freier Mann verlassen.
Die Verkehrssituation entspannte sich im Laufe des Vormittags wieder. Wir werden über den Fortgang des lau-
fenden Prozesses ggf. berichten.

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Mokingen, 08.07.1999 (mns)

In Mokingen ist offenbar der Kampf um die Fleischtöpfe entbrannt, zumindest in finanzieller Hinsicht.
Der Vorsitzende des Verbandes der Kleinunternehmer, Elektroinstallateur Th. Unna - durch taktisch
kluge Einheirat in das Traditionsunternehmen Elektro-Mesche seit einigen Jahren in Mokingen ansässig -
forderte von der Stadt unverblümt Fördermittel für Forschung und Entwicklung neuer Produkte. Die Tat-
sache, daß solche Mittel bereits seit vielen Jahren im Haushalt vorgesehen und auch an örtliche Firmen
ausbezahlt werden, war ihm offensichtlich unbekannt.
Der für die Vergabe der Gelder zuständige Stadtkämmerer Kasper D. Lunge, zugleich Vorsitzender der
Union mittelständischer Unternehmen, legte nun eine Liste mit Projekten vor, welche in den letzten Jahren
mit kommunalen Mitteln gefördert wurden. Darunter finden sich wegweisende Erfindungen wie achtzehneckige
Turnierwürfel für den Einsatz in Spielbanken und Wettstuben, spezielle Hard- und Software zur Wettquoten-
berechnung, neuartige Neon-Stroboskop-Außenbeleuchtung für Wettbüros, Lösemittel zur rückstandsfreien
Entfernung dokumentenechter Tinte von Wettscheinen, lösemittelresistente dokumentenechte Tinte sowie
diverse Neuerungen für die Druckbranche. Laut K.D. Lunge hat die Stadt alles getan, um der mittelständischen
Wirtschaft Mokingens die Voraussetzungen für ein Bestehen auf dem Weltmarkt zu schaffen, und neue
Klemmhalterungen für Lichtschalter brauche "nun wirklich niemand". Dies ist als deutliche Absage an Th.
Unnas Adresse zu verstehen, welcher eine Förderung von DM 250,- pro Jahr, befristet auf drei Jahre, beantragt
hatte. Dafür sei "kein Pfennig mehr übrig", da die jährlichen Zuschüsse in Höhe von DM 23,8 Mio. bereits auf 
Jahre hinaus fest verplant seinen.
Da die nötigen Beschlüsse nicht vom Stadtrat, sondern vom Stadtkämmerer allein gefaßt werden, scheint 
dieser Vorstoß des rührigen Elektroinstallateurs gescheitert zu sein. Unterstützung seitens seines kleinen 
Verbandes konnte er in diesem Fall auch nicht erhoffen, denn er hatte den Zeitpunkt für seinen Antrag schlecht
gewählt: Das andere Verbandsmitglied, Boutique-Besitzerin E. Stratmann, befindet sich zur Zeit im Mutterschafts-
urlaub.

 

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Mokingen, 07.07.1999 (mns)

Zu unserem Bericht vom heutigen Morgen über den Einödhof Briskodorf erreichte uns eine Reihe
Anrufe von Lesern, welche mehr oder weniger genaue Angaben über die Lage desselben machten.
Eine Meldung erwies sich jedoch als ziemlich konkret: Der Katastrophenschutz Mokingen informierte
uns darüber, daß heute um die Mittagszeit ein hilfloser Mann in einem Wäldchen nördlich von Mo-
kingen von Spaziergängern aufgefunden und den Rettungskräften übergeben wurde.
Der barfüßige, sichtlich verwirrte junge Mann war in Lumpen gekleidet und stammelte die Worte "Diddi
Diddi", was als die Angabe seines Vor- und Nachnamens gedeutet wurde. Mit Hilfe von Psychologen der
Universität Mokingen gelang es, Herrn D. Diddi genauer zu befragen. Folgendes hat sich zugetragen:
Diddi Diddi hatte den Rang des Vizegottes innerhalb der Briskotensekte, der Sektenführer M. Lallenthal
regierte jedoch despotisch und mit eiserner Hand. Als während des Gewitters am heutigen Vormittag die
letzten drei windschiefen, baufälligen Hütten der Waldsiedlung Briskodorf in sich zusammenfielen, kam
es zum Streit zwischen D. Diddi und M. Lallenthal. Die beiden Sektenführer konnten sich nicht darüber
einigen, wer den Vorrang bekommen sollte beim Bezug des Ausweichquartiers, einer Höhle im Inneren
des Waldes, welche schon die Ur-Briskoten zusammen mit ihren Haustieren bewohnten. M. Lallenthal
zeigte sich uneinsichtig, und Diddi Diddi verließ daraufhin die Ruinensiedlung. Nach einigen Stunden wurde
er dann gefunden und geborgen. Die Rettungskräfte suchten noch eine Viertelstunde lang den Wald nach
weiteren Briskoten ab, brachen dann jedoch die Suche mangels Interesse ab.
Den Angaben D. Diddis zufolge befanden sich keine weiteren Briskoten in der Siedlung, die meisten waren
unterwegs, um Nahrungsmittel zu suchen oder einer Arbeit nachzugehen, deren Einnahmen beim Sekten-
führer abzuliefern waren, so z.B. ein ostdeutscher Fernfahrer samt Ehefrau, die erst kürzlich angeworben
worden waren und offenbar aufgrund ihrer Herkunft derartige Gepflogenheiten für normal hielten. Allerdings
hat M. Lallenthal noch am Morgen neue Mitglieder angekündigt. Der Landessektenbeauftragte wurde über
die Vorfälle informiert. Herr Diddi Diddi wurde nach der Erstversorgung wieder im Wald ausgesetzt.

 

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Mokingen, 07.07.1999 (mns)

Nichts ist so perfekt, als daß es nicht noch verbessert werden könnte. Diese Aussage trifft auch auf
die ansonsten als vorbildlich geltende Beschilderung der Straßen in der Region Mokingen zu, wenn
man der Beschwerde zweier auswärtiger Geschäftsleute Glauben schenkt. Die beiden EDV-Unter-
nehmer Tom Hard und Frank Bradler aus Wegbertingen waren einer Einladung des debilen brisko-
tischen Sektenführers gefolgt und irrten tagelang mit ihrem Pkw im Raum Mokingen herum, auf der
Suche nach diesem Örtchen Briskodorf. Ihnen war lediglich bekannt, daß Briskodorf nordwestlich
von Mokingen liegt, aber einen Wegweiser dorthin fanden sie nicht. Auch die besten Straßenkarten
(aus dem Hause Winkler Druck Inh. K.D. Lunge KG) verzeichneten keinen derartigen Eintrag. Noch
nicht einmal die handelsüblichen Wanderkarten scheinen diesen Ort zu kennen.
Mehrmals fragten die Reisenden Einheimische nach dem Weg, aber die Antworten fielen nicht immer
exakt aus, möglicherweise sind die Suchenden ja schon öfter an den drei halbverfallenen Hütten vorbeige-
fahren, aus denen Briskodorf besteht. Gerüchten zufolge soll Briskodorf nur über einen Waldweg zu er-
reichen sein, auch die amtlichen Unterlagen in Mokingen schaffen hier keine Klarheit.
Das Landratsamt Mokingen, zuständig für die Beschilderung der Straßen außerhalb des Stadtgebiets,
versprach eine eingehende Prüfung des Falles, allerdings müsse zuerst geklärt werden, ob der fragliche
Ort überhaupt als selbständige Gemeinde gelten könne oder unter die Bestimmungen für Einödhöfe falle.
Dann entfiele die Verpflichtung, eigene Wegweiser bzw. Straßenschilder anzubringen, und auch Straßen-
karten müßten keinen Eintrag aufweisen.
Interessant für die beiden EDV-Unternehmer dürfte auch die Auskunft der überregionalen Stromversorger
sein: Briskodorf, wo immer es auch tatsächlich liegt, ist nicht elektrifiziert. Der Betrieb von Computern
dürfte dort auf die Dauer schwierig werden.
Vermutlich dürften diese Erfahrungen und Erkenntnisse dazu führen, daß die beiden Irrfahrer ihre Reise-
pläne neu überdenken. Auf jeden Fall sind sie vorerst in Mokingen untergebracht worden und erholen sich
von den Strapazen.

 

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Mokingen, 06.07.1999 (mns)

Beim traditionellen Heraldik-Contest des austrianischen Star-Designers N. Aschenbecher belegte
das Stadtwappen von Mokingen gestern einen sensationellen zweiten Platz. Der Wettbewerb wird
jedes Jahr über eine Umfrage im Internet durchgeführt, dazu entscheidet auch noch eine Fachjury
über die Plazierungen. Das Mokinger Wappen, entworfen vom selbsternannten Designer und passio-
nierten Scrollbalkenzüchter F. Effinger, wurde in der Endausscheidung nur knapp vom favorisierten
Mandelbäckerwappen (Foto) geschlagen, welches einst von N. Aschenbecher geschaffen worden war
und mittlerweile im Museum Of Modern Art einen festen Platz hat (im Südflügel, neben dem WC).
Das hervorragende Abschneiden unseres Wappens kam deswegen so unerwartet, weil zwei erklärte
Gegner Mitglieder der Jury waren: Dr. Engelbrecht, stadtbekannter Schöngeist, und Druckereiunter-
nehmer K.D. Lunge, welcher beruflich des öfteren Grafiken in der Hand hat und schon deswegen
für die Jury qualifiziert war.
MOKINGEN Aktuell wird F. Effinger in einem Porträt würdigen und den Beitrag in der nächsten Woche
ausstrahlen, dabei werden bezaubernde Bilder aus Effingers Scrollbalkenplantage gezeigt, die sich
der interessierte Zuschauer nicht entgehen lassen sollte.
mandelback.jpg (3540 Byte)
DAS SIEGERWAPPEN

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Mokingen, 04.07.1999 (red)

Korrektur: Im untenstehenden Artikel wurde der Firmensitz der Firma Bammel Adventure Tours
fälschlicherweise mit Beirut angegeben, es muß natürlich Bayreuth heißen.
Wir bitten das Versehen zu entschuldigen.

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Mokingen, 04.07.1999 (mns)

Ist Mokingen fremdenfeindlich? Sind die Mokinger arrogant und abweisend gegenüber Fremden?
Diese Fragen stellen sich, wenn man den Erzählungen eines Reisenden glaubt, den eine Ge-
schäftsreise kürzlich in unsere schöne Heimatstadt geführt hat. Einer unserer Redakteure sprach
mit Ulf Bammel, Inhaber der Fa. Bammel Adventure Tours, Beirut. Herr Bammel war nach Mokingen
gekommen, um hier die Möglichkeiten einer Filialgründung abzuklären bzw. gar die Verlegung des
Firmenhauptsitzes nach Mokingen vorzubereiten. In einer hiesigen Gaststätte wurde er von Einhei-
mischen angepöbelt, es wurde ihm nahegelegt, die Stadt wieder zu verlassen. Nur ein anderer Gast,
der zufällig auf der Durchreise in Mokingen haltgemacht hatte, zeigte sich freundlich und zuvorkom-
mend. Ulf Bammel wörtlich: "Dieser Mann sagte, er sei Fernfahrer und kürzlich nach Briskodorf gezo-
gen. Dort seien die Menschen hilfsbereit und freundlich, allerdings nicht sehr helle. Dies schien ihn aber
nicht zu stören. Er war voll des Lobes über die Briskoten, ich verstand leider nur die Hälfte, weil er mit
einem scheußlichen osteuropäischen Akzent sprach, russisch, polnisch, sächsisch oder etwas in der
Art. Auf jeden Fall gibt mir das zu denken. Ist Mokingen womöglich nicht so weltoffen und fortschrittlich,
wie es das Fremdenverkehrsamt darstellt ? Ich mache mir nun so meine Gedanken, zumal in Briskodorf
jede Menge Wohnungen, Läden und Büros leerstehen sollen, weil keiner da hinziehen will."
Wir finden, auch die Mokinger sollten sich angesichts solcher Vorfälle ihre Gedanken machen.

 

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Witten/Wuppertal, 03.07.1999 (mns)

Wie uns der Sprecher der ARGE Neobau/Unibau, Björn Althütte, am heutigen Nachmittag
mitteilte, wird sich die Sperrung der Autobahnraststätte Mokingen an der A13 wegen Umbau
und Renovierung möglicherweise über einen längeren Zeitraum erstrecken. Die Neueröffnung
kann eventuell erst im Herbst erfolgen, sofern keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten die
Fertigstellung noch weiter hinauszögern. Als Grund gab Herr Althütte an, daß dieses Bau-
projekt einen Pilotversuch darstellt im Rahmen des Bundeswettbewerbs "Jugend baut".
Björn Althütte dazu wörtlich: "Wir haben ausschließlich Azubis im ersten Lehrjahr dorthin
geschickt, wir wollen einmal sehen, ob die Kids auch alleine klarkommen. Wann die fertig
werden, ist für uns im Grunde zweit- oder drittrangig, Hauptsache sie schaffen es überhaupt.
Die Witterung ist auch nicht gerade günstig, bei diesem Badewetter liegen die Jungs auch
lieber im Freibad, aber das wird schon irgendwann."
Dies ist nur ein kleiner Trost für die vielen betroffenen Autofahrer, welche die Autobahnraststätte
seit vielen Jahren als Treffpunkt nutzen. Über Ausweichmöglichkeiten haben wir an anderer Stelle
bereits berichtet.

 

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Mokingen, 03.07.1999 (mns)

Die Autobahnraststätte Mokingen an der A13 mußte in der Nacht zum Samstag wegen
dringender Renovierungsarbeiten komplett geschlossen werden. Betroffen davon sind alle
Einrichtungen der Anlage einschließlich der Tankstelle. Die Zufahrt ist während der Bau-
maßnahmen nicht möglich, die Umleitung ist beschildert. Die Reisenden werden gebeten,
auf andere Restaurants, Cafes und Tankstellen im Stadtgebiet von Mokingen auszuweichen.
Da mit der Durchführung der Baumaßnahmen die Firmen Unibau aus Witten und Neobau aus
Wuppertal betraut sind, ist ein Ende der Behinderungen nicht abzusehen. Alle Betroffenen
werden um Nachsicht mit den dort beschäftigten Hilfskräften und entsprechende Geduld gebeten.
Leider war es aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich, erfahrene Kräfte mit der Durchführung
der Arbeiten zu beauftragen, auch wenn dies für eine zügige Abwicklung gesorgt hätte.
Das Moki-Cafe in der Mokinger Innenstadt hat einen Rund-um-die-Uhr-Notdienst eingerichtet,
um der gestiegenen Nachfrage Rechnung zu tragen, auch ein Außer-Haus-Verkauf von Bier
und anderen Getränken (unser Foto) ist vorübergehend möglich.
bierverkauf.jpg (3341 Byte)

 

 

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Mokingen, 02.07.1999 (mns)

Das Bürgermeisteramt Mokingen weist in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung darauf
hin, daß seit dem 01.07.1999 neue Meldeverordnungen in Mokingen gelten. Insbesondere die
Tagesplanungsvoranmeldungspflicht, welche bisher nur für Einwohner bis zum 25. Lebensjahr
galt, ist nun ausgeweitet worden auf alle Mokinger unter 40 Jahren. Die Voranmeldung kann
weiterhin wahlweise per Telefon, Fax oder online erfolgen.
Mit der Auswertung ist, wie vorher schon, die Fa. Hard&Bradler GmbH, Listenmanipulationen -
Statistikfälschungen - Pseudomathematische Analysen, Niederlassung Mokingen, betraut.
Deren Inhaber, Tom Hard und Frank Bradler, ließen durch ihren Mokinger Geschäftsführer
C. Ronjob mitteilen, daß ihr Rechnersystem die erhöhte Last und gestiegenen Datenmengen
klaglos verarbeitet und noch genügend Reserven bietet, um auch eine weitere Ausweitung der
Meldepflicht zu verkraften.
Diese Mitteilung werten wir als Hinweis darauf, daß offenbar im Bürgermeisteramt tatsächlich
erwogen wird, nach amerikanischem Vorbild mobile Sender für jeden meldepflichtigen Bürger
einzuführen, wie Bürgerrechtler schon seit längerer Zeit argwöhnen. Dieses Gerücht entstand,
nachdem bekannt wurde, daß Bürgermeisterin Juwel auf einer Dienstreise nach Ohio/U.S.A.
im letzten Monat gleich drei dortige Strafanstalten aufsuchte und sich jeweils auffällig lange
in diesen Einrichtungen aufhielt.
Ihre Erklärung, sie habe dort lediglich Verwandte besucht, wurde selbst in der ihr nahestehen-
den Presse als unglaubwürdig und als Irreführung der Öffentlichkeit gewertet. Wir dürfen also
weiterhin gespannt sein, welche Überraschungen die Bürger noch erwarten.

 

 

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Mokingen, 01.07.1999 (mns)

Die Polizeidirektion Mokingen wandte sich heute mit einem Fahndungsaufruf an die Be-
völkerung, in Zusammenhang mit den jüngsten Fällen von Sachbeschädigung und Vanda-
lismus. Ein Polizeisprecher teilte mit, daß der oder die Täter bei ihren nächtlichen Aktionen
eine besonders witterungs- und lösemittelbeständige weiße Farbe verwendeten, welche in
jedem Fall auch Spuren an der Kleidung der Täter hinterlassen haben müßte, sowie an deren
Händen, sofern sie unvorsichtigerweise keine Handschuhe getragen haben. Wem sind in den
letzten Tagen Personen aufgefallen, die weiße Farbspuren an Kleidung oder Händen aufwiesen?
Polizeipsychologische und graphologische Gutachten ergaben weiterhin, daß es sich vermutlich
um einen Einzeltäter handelt, männlich, Alter über 50 Jahre, von leicht überdurchschnittlicher
Intelligenz und außerordentlicher Durchsetzungskraft, mit beginnender Altersdemenz (am Mokinger
Parkstadion hinterließ er die Aufschrift "Heja BVB!", und diese Tat steht in keinem inhaltlichen
Zusammenhang mit den anderen, politisch motivierten Parolen).
Hinweise sind wie gewohnt an jede Polizeidienststelle erbeten.

 

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Mokingen, 01.07.1999 (mns)

Ein Aufatmen ging heute früh durch das Rathaus. Die vergangene Nacht war die erste in
dieser Woche, in der keine neuen Fälle von Vandalismus im Stadtgebiet vorkamen. Beson-
ders Bürgermeisterin Juwel, die hauptsächlich die Adressatin der Schmierereien war, zeigte
sich überaus erleichtert und gab ihrer Zuversicht Ausdruck, daß "dieser Alptraum nun für
immer beendet" sei. Sie verriet jedoch nicht, woher sie ihre Zuversicht nahm.

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Mokingen, 01.07.1999 (mns)

Die Stadt Mokingen bietet traditionell ein hervorragendes Umfeld für die Gastronomie,
und dies scheint sich auch bis in die Europazentrale des weltweit operierenden Konzerns
"Olafs CoffeeShop" nach Amsterdam herumgesprochen zu haben. Auf jeden Fall reifte dort
der Plan, in Mokingen die vierte Hauptniederlassung (neben New York, Paris, London) anzu-
siedeln, eine entsprechende Anfrage wurde von der Stadtverwaltung (in diesem Falle: Bürger-
meisterin Juwel höchstpersönlich) im Eiltempo bearbeitet, und gestern Abend war es schon
soweit: Die neue Attraktion am historischen Marktplatz in Mokingen wurde feierlich eröffnet.
Die Prominenz war vollzählig erschienen, neben der Bürgermeisterin auch Unternehmer K. D.
Lunge, Altbürgermeister V. Jahns-Brown, Dr. Engelbrecht samt aparter Lebensgefährtin Carolla,
und viele andere. Besonders überraschend war der Zuspruch der jugendlichen Mokinger, sie
kamen in Scharen und waren schon nach kurzer Verweildauer in so fröhlicher Stimmung, wie
man sie unter Mokingens Jugendlichen selten vorher gesehen hat. Bürgermeisterin Juwel dazu:
"Es freut mich außerordentlich, daß durch mein persönliches Engagement die Schaffung dieser
Gastronomie-Attraktion möglich wurde, gerade wenn ich mir die vielen zufriedenen jungen
Mokinger hier anschaue." Olafs-CoffeeShop-Geschäftsführer O. den Oranje war sichtlich weni-
ger beeindruckt: "Der Trubel hier wundert mich nicht, wir sprechen schließlich mit unseren
Lokalen ganz besonders das junge Publikum an, weltweit. Etwas anderes hat mich hier in
Mokingen gewundert: Warum hat dieser Druckereibesitzer seine komischen Baumwollhand-
schuhe nicht ausgezogen, bevor er mir die Hand zur Begrüßung gereicht hat ? Die Dinger
trägt er schon den ganzen Abend, und wir haben fast 30 Grad."
Wie dem auch sei, am Rande der Eröffnungsfeier kam es zu einem kurzen Gespräch zwischen
den anwesenden Honoratioren der Stadt, und anschließend gaben K.D. Lunge, V. Jahns-Brown
und Dr. Engelbrecht eine politische Erklärung mit dem Inhalt ab, daß alle vertretenen Parteien
die Arbeit der Bürgermeisterin unterstützen und auch in Zukunft fördern werden. Auf die um-
strittene Spielbanklizenz angesprochen, erwiderte K.D. Lunge verschmitzt: " Da ist das letzte
Wort noch nicht gesprochen."
Leider ist über den Inhalt das vorangegengenen Gesprächs nichts bekanntgeworden, so daß
weiterhin darüber gerätselt werden muß, welche Zugeständnisse oder Zusagen seitens der
Bürgermeisterin diesen Sinneswandel bewirkt haben und mit welchen Mitteln diese Zusagen
erreicht wurden.

 

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Mokingen, 30.06.1999 (mns)

Im Stadtgebiet von Mokingen ist es in den letzten Tagen zu einer auffälligen Häufung von
politisch motivierten Straftaten und dabei vor allem zu Vandalismus gekommen. Dies muß
als Zeichen für Unzufriedenheit der Bürger mit dem Führungsstil der Bürgermeisterin gewer-
tet werden. Der oder die Täter konnten jedoch noch nicht ermittelt werden, es fehlt weiterhin
jede Spur. Allerdings liefert der Inhalt der Schmierereien Anhaltspunkte darüber, aus welcher
politischen Richtung der oder die Täter kommen.
In der letzten Nacht wurde sogar die Außenwand des Mokinger Rathauses "beschmutzt"
(unser Foto). Bürgermeisterin Juwel zeigte sich empört und sehr erbost über die Sachbeschä-
digung und erstattete unverzüglich Strafanzeige.
vandalen.jpg (4558 Byte)
Die Vandalen verschonten auch das Rathaus nicht
vandalen2.jpg (4604 Byte)
Hauptbahnhof Mokingen, Westseite

 

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Mokingen, 29.06.1999 (mns)

In Mokingen mehren sich in letzter Zeit die Anzeichen für eine Weimarisierung der politischen
Verhältnisse. Nachdem die von Hobby-Heraldiker Kasper D. Lunge geführte Fortschrittspartei
F.P.M. bereits die Regierungskoalition verlassen hat, weil dessen Antrag auf Erteilung einer
Spielbanklizenz in Mokingen von der Bürgermeisterin ohne viel Federlesens abgelehnt worden
war, registrieren politische Beobachter mit Sorge die Flut von Partei-Neugründungen, welche
die Stabilität und Handlungsfähigkeit der verfassungsmäßigen Organe beeinträchtigen könnte.
Neben der von Jungunternehmer M. Hinrichs gegründeten Partei für Freizügigkeit, Unabhängig-
keit und Individualismus (PFUI) buhlen neuerdings noch weitere Gruppierungen um die Wähler-
gunst, ungeachtet der Tatsache, daß erst in 12 Jahren Neuwahlen um das Bürgermeisteramt
anstehen. So betrat der bislang unscheinbare Ehemann der Bürgermeisterin, Netzwerkstatt-
meister Earny Nettvorjuh, mit seiner "NT" genannten Neuen Technikpartei die politische Bühne,
woraufhin er von seiner Gattin in den Keller des gemeinsamen Hauses auf dem Mokinger Herz-
berg verbannt wurde. Als Grund für seine Aufmüpfigkeit gab er an, er sei tief enttäuscht und be-
troffen von der Genehmigungswillkür der Stadtverwaltung, welche seinem geplanten UKW-Radio-
Sender "IRC Mokingen" die Zulassung verweigert.
Altbürgermeister V. Jahns-Brown steht neuerdings an der Spitze der VHS (Vereinigung für Histo-
rische Studien zum Wohle der Gegenwart und Zukunft Mokingens), nicht zu verwechseln mit
der Volkshochschule Mokingen, welcher selbiger ebenfalls vorsteht. Dauer-Querulant F. Effinger
erwägt im Moment die Gründung einer "Anti-Grün-Bewegung" (AGB), die sich ebenfalls
der Oppositionsarbeit widmen wird und die vorgenannten Gruppierungen verstärkt. Zuwachs für
das Oppositionslager ist auch von E. Stratmann zu erwarten, welche kürzlich aus der regierenden
Mutterschaftspartei ausgetreten ist und noch eine neue politische Heimat sucht.
Aufgrund dieser Entwicklung ist absehbar, daß die Arbeit der ob ihres rigiden Führungsstils ge-
fürchteten Bürgermeisterin zukünftig erheblich erschwert wird. Sie wird sich wohl oder übel auf
die Suche nach neuen Koalitionspartnern machen müssen, will sie das politische Chaos vermei-
den, wie es unter V. Jahns-Brown noch herrschte. Auf jeden Fall werden die nächsten Wochen
und Monate in Mokingen von Spannung(en) geprägt sein.

 

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Mokingen, 28.06.1999 (mns)

Die größte Suchaktion in der Geschichte Mokingens ist heute abgeschlossen worden. Am
Mittag kehrten die letzten aus Freiwilligen gebildeten Suchtrupps zurück, nachdem sie tage-
lang die Gaststätten, Bars, Campingplätze, Pensionen und Hotels Mokingens und der näheren
Umgebung nach dem vermißten Sportmanager M. Hinrichs abgesucht hatten. Die Aktion war
von Bürgermeisterin Leila Juwel persönlich initiiert worden, als der beliebte Mit-Organisator des
MokiCups am letzten Donnerstag wie vom Erdboden verschluckt war und von Freunden und
Bekannten vermißt wurde. Da offensichtlich ein Verstoß gegen Artikel 3 der Städtischen Melde-
verordnung vorlag, wurde unverzüglich Katastrophenalarm ausgelöst, und Polizei, Berufsfeuer-
wehr und Städt. Müllabfuhr rückten sofort mit sämtlichen Fahrzeugen aus.
Die Bürgermeisterin selbst koordinierte in unermüdlichem Tag- und Nachteinsatz die Fahndung.
Ihrem Aufruf folgte eine Vielzahl Bürger, die sich wie selbstverständlich auf die Suche machten
und im Laufe des Wochenendes sogar die unwirtliche Gegend um Chosenburg und Briskodorf
durchforsteten. Im Zuge dieser Maßnahmen gingen bedauerlicherweise mindestens 12 an der
Suche beteiligten Mokinger in diversen Kaschemmen verloren.
Der vermeintlich Verschollene tauchte schließlich heute bei bester Gesundheit wieder auf und
zeigte sich irritiert ob des Aufsehens, das seine Abwesenheit in Mokingen verursacht hatte. Er
gab an, im Auftrage von und in Absprache mit Bürgermeisterin Juwel ein auswärtiges Kulturer-
eignis besucht zu haben und kündigte rechtliche Schritte gegen die für die Fahndung Verant-
wortlichen an. Die Bürgermeisterin mußte schließlich einräumen, daß sie über die Reise infor-
miert worden war und dies schlichtweg "vergessen" habe, sie nahm auch die Panne in Zusam-
menhang mit dem Fahndungsfoto auf ihre Kappe. Anfangs war versehentlich ein Foto des Musi-
kers Helge Schneider anstelle von M. Hinrichs in MOKINGEN aktuell und den Tageszeitungen
veröffentlicht worden, was die Suche nicht gerade vereinfacht hat.
Der Designer F. Effinger, aus Heuchlingen stammender Leiter des hiesigen Instituts für Scroll-
balkenentwicklung, war ebenso empört über die Überreaktion der Bürgermeisterin und schloß
sich spontan der Beschwerde M. Hinrichs' an, was sich dieser wiederum ausdrücklich verbat.
Der nächste Streit ist also vorprogrammiert und wird wohl die Gerichte und den Stadtrat be-
schäftigen, denn nun stehen auch die rigiden Meldeverordnungen der Stadt in der Kritik.

 

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Mokingen, 26.06.1999 (mns)

Seit heute neu: Das Programm von MOKINGEN Aktuell ist online abrufbar, tagesaktuell.
Leider ist das Mokinger Regionalfernsehen immer noch nicht außerhalb Mokingens zu
empfangen, aber ein Blick ins Programm zeigt, was man verpaßt.

 

 

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Mokingen/Chosenburg, 24.06.1999 (mns)

Für großes Aufsehen sorgte heute das Interview, das MOKINGEN Aktuell mit der Tier-
psychologin Andrea Kriese (47) aus Chosenburg a. d. Waffel, von Tierschützern auch
"AK 47" genannt, über das Thema "Tierheime in Mokingen" führte. Da MOKINGEN
Aktuell nur im Stadtgebiet von Mokingen über Kabel zu empfangen ist, veröffentlichen wir
hier einige Auszüge:
M-Aktuell: "Frau Kriese, sie haben sich wiederholt abfällig über die Praxis geäußert,
herrenlose Tiere mit Würde zu behandeln und ihnen ein artgerechtes Leben zu ermög-
lichen, wie es z.B. in Mokingen geschieht. Wieso stört es sie so, was in Mokingen
oder auch in den Niederlanden praktiziert wird?
A.K.: "Ich habe oft genug in Fachzeitschriften davor gewarnt, Tieren zuviel Aufmerksam-
keit zukommen zu lassen. Die gehören hart angepackt und weggeschlossen, zuvor na-
türlich kastriert!"
M-Aktuell: "Unseres Wissens waren das Leserbriefe, welche sie an die Zeitschriften
gesandt hatten und die mit spöttischen Kommentaren der jeweiligen Redaktion ver-
sehen wurden, bevor man sie zur Belustigung der Leserschaft abdruckte."
A.K.: "Auf jeden Fall wurden sie veröffentlicht! Ist doch egal, auf welcher Seite! Und in
Mokingen sind die Zustände am schlimmsten, um wieder auf das Thema zu kommen,
hier sehen Tierheime aus wie luxuriöse Vergnügungsparks, und noch nicht einmal ein
Hochsicherheitstrakt für Hunde ist vorhanden. In der ganzen Stadt nicht!"
M-Aktuell: "Die Stadt läßt es sich eben etwas kosten, die Tiere gut zu versorgen. Welche
Erfahrungen haben sie denn in Chosenburg a. d. Waffel mit den Hundeknästen gemacht?"
A.K.: "Die Bestien sind zumindest weg von der Straße und können keine Passanten mehr
zerfleischen, das ist die Erfahrung bei uns. Das Gebäude ist schalldicht, man hört also
auch das Jaulen nicht nach draußen. So soll es sein."
M-Aktuell: "Stimmt es eigentlich, daß Ihr Bürgermeister R. E. Dybendahl bereits seit
zwei Jahren darauf hinarbeitet, Sie als Leiterin der Städt. Tierheime Chosenburg ablösen
zu lassen, weil er selbst Ihre grausame Art nicht mehr ertragen kann?"
A.K.: "Ich habe einen gültigen Arbeitsvertrag mit der Stadt. Mehr interessiert mich nicht."
M-Aktuell: "Was tun Sie eigentlich in Ihrer Freizeit, wenn Sie schon beruflich so viel mit
dieser ungeliebten Materie konfrontiert sind, halten Sie privat Tiere?"
A.K.: "Bin ich verrückt? Natürlich nicht. Morgen trete ich meinen Urlaub an, ich fliege nach
Kanada, Bären und Wölfe töten. Sowas findet man hier ja nicht mehr."
(...)
In diesem Stil wurde das Gespräch fortgeführt, und noch während der Sendung gingen
unzählige Zuschaueranrufe in der Redaktion ein, in denen die sofortige Beendigung der
Sendung gefordert wurde mit dem Rat, vorsorglich die kanadischen Tierschutzorganisa-
tionen vor dem Eintreffen "dieser Person" zu warnen.

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Mokingen, 24.06.1999 (mns)

Seit gestern ist es nun amtlich: Mokingen hat eine neue Postleitzahl, und zwar die
gewünschte 23107. Somit ist die Stadt die erste Gemeinde in Deutschland, welche
ihre Wunsch-PLZ von der Deutschen Post AG zugeteilt bekam und nicht die in den
üblichen bürokratischen Verfahren ermittelten Ziffern dem Stadtnamen voranstellen
muß. Monatelange Verhandlungen von Bürgermeisterin Leila Juwel und Stadtkäm-
merer Kasper D. Lunge waren diesem Coup vorangegangen, und besonders letzterer
hatte aufopferungsvoll und bis zur physischen Erschöpfung für dieses Vorhaben ge-
kämpft.
Die Kritik der Opposition, er habe sich nur deswegen für die neue PLZ eingesetzt,
weil er seine privaten Geschäftsinteressen verfolge, weist Druckereibesitzer Lunge
weit von sich: "Das ist Blödsinn, der pure Neid aus dem linken Lager. Die 23107 war
schon immer eine magische Zahl in Mokingen, und deswegen wollten wir diese Ziffern-
folge auch unbedingt als Postleitzahl. Daß jetzt alle Unternehmen ihre Briefköpfe und
Visitenkarten, Broschüren und überhaupt sämtliche Adreßangaben ändern müssen, ist
doch nur ein vergleichsweise kleines Opfer. Auf jeden Fall habe ich vorsorglich die
Kapazitäten ausgeweitet, um die Wartezeiten bei der Bewältigung dieses Auftrags-
ansturms erträglich zu halten. Leider ließ es sich nicht vermeiden, daß einige ältere
Aufträge nun hintangestellt werden, so z.B. der des Botanischen Gartens Mokingen.
Sie sehen also, meine Firma und ich tun unser möglichstes, und auch die Preiser-
höhungen aufgrund der gestiegenen Nachfrage waren mehr als moderat."
Den Unternehmen und Privatleuten in Mokingen sei nur geraten, sich bald um die
Druckaufträge zu kümmern, denn die Fa. Winkler Druck Inh. K.D. Lunge KG ist die
einzige ihrer Art weit und breit, und am heutigen Morgen wurde bereits die zweite
Preiserhöhung binnen 24 Stunden angekündigt.

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Braunschweig/Mokingen, 22.06.1999 (dpa)

Das Luftfahrtbundesamt ließ heute auf sämtlichen deutschen Flughäfen die Maschinen
der kanadischen Linie Air Transat beschlagnahmen. Allein auf dem Mokingen International
Airport wurden 4 Flugzeuge des Typs Tupolew und Ilyushin wegen gravierender Sicherheits-
mängel aus dem Verkehr gezogen. Die Zentrale der Gesellschaft war in den letzten Wochen
mehrfach vor diesem Schritt gewarnt worden, unterließ es jedoch konsequent, auch nur einen
einzigen Mangel zu beheben. Air Transat verfügt weltweit über die älteste Flotte mit einem
Durchschnittsalter von 38,5 Jahren und ist der Hauptabnehmer von ausgemusterten Flugzeugen
ukrainischer und weißrussischer Luftfahrtgesellschaften.
Die Mängelliste reicht laut Luftfahrtbundesamt von übergelaufenen Toiletten über mit Plastik-
einkaufstaschen geflickte Frontscheiben bis hin zur Zweckentfremdung von ausgemusterten
Trabant-Motoren als Triebwerke. Die Mechanikerteams, welche während des Fluges kleinere
Reparaturen an den Motoren und der Bordelektronik vornehmen sollen, sind häufig schlecht
ausgebildet, volltrunken, oder beides. Die Trunksucht der Flugkapitäne von Air Transat ist in der
Branche schon lange kein Geheimnis mehr. Selten erreicht eine Maschine ihren Zielflug-
hafen, erst letzte Woche mußte der Flug Frankfurt-Montreal vor Chittagong (Bangladesch)
notwassern, wobei der Pilot bis heute nicht erklären kann, was er in dieser Gegend zu suchen
hatte.
Trotzdem gelingt es dem Management der Gesellschaft immer wieder, Reiseveranstalter mit
konkurrenzlos niedrigen Tarifen zu ködern. Besonders im Ruhrgebiet werden diese Flüge gern
gebucht, dort fällt es offenbar nicht besonders auf, wenn die Passagiere nie zurückkehren.
Nach Aussage des Luftfahrtbundesamtes gelang es heute leider nicht, sämtliche Flugzeuge der
Linie zu "grounden", deshalb wird allen Passagieren geraten, vor dem Betreten einer Maschine
auf die Aufschrift zu achten. Sollte dort "Air Transat" stehen, wird der sofortige Abbruch der Reise
dringend angeraten, auf keinen Fall soll der Fluggast die morsche Kabine betreten.
Es sei durchaus denkbar, daß noch vereinzelte Flugzeuge der Gesellschaft herumirren und wo-
möglich unerkannt auf deutschen Flughäfen landen.

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Mokingen, 21.06.1999 (mns)

Die Bevölkerung von Mokingen und Umgebung wird von der Kriminalpolizei Nürnberg um
Mithilfe bei der Aufklärung eines Vermißtenfalles gebeten. Dort ist der gebürtige Zschopauer
Mirko Schüller (Foto u.) abgängig, nachdem er vermutlich im Raum Mokingen in einer Gast-
stätte in einen Streit verwickelt war. Der Gesuchte, von Beruf Lkw-Fahrer, hat sich am Sonn-
tag kurz bei seiner Frau per Telefon gemeldet und ihr mitgeteilt, daß er große Angst habe
und bedroht werde. Dann brach das Gespräch ab, die Frau glaubte jedoch, Kampfgeräusche
zu hören.
Der Lkw vom Typ Mokira PD 800, mit dem M. Schüller unterwegs war, wurde auf dem Park-
platz der Autobahnraststätte Mokingen an der A13 gefunden.
Wo isser denn ?
Mirko Schüller
Der Vermißte hat eine auffallend große Knollennase und abstehende Ohren, er spricht ost-

deutschen Dialekt.
Hinweise in diesem Fall nimmt jede Polizeidienststelle und das Betonwerk Kassel entgegen.

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Mokingen, 20.06.1999 (mns)

Die Firmen und öffentlichen Einrichtungen in Mokingen gehen bekanntlich nicht nur mit der Zeit,
sie sind ihr traditionell weit voraus. Dies beweist auf eindrucksvolle Weise wieder einmal der
Botanische Garten Mokingen. Als erste Einrichtung seiner Art wird er sich komplett im Internet
präsentieren, mit Hunderten von Seiten. Direktor Dr. Engelbrecht gab heute auf einer Presse-
konferenz bekannt, daß der weltberühmte Webdesigner und Gif-Animateur Karl Fritsch mit der
Umsetzung dieses ambitionierten Vorhabens betraut wird. In Fachkreisen war vermutet worden,
daß der Grafiker N. Aschenbecher (siehe Bericht und Foto weiter unten) gute Chancen habe, die
Ausschreibung für sich zu entscheiden. Dazu Dr. Engelbrecht: "Karl Fritsch war von Anfang an
mein Wunschkandidat. Seine Vorstellungen von Design, Farbharmonie und dem Einsatz innovativer
Techniken decken sich hundertprozentig mit den meinigen. Außerdem wird er meinem Wunsch
entsprechen, gänzlich auf Scrollbalken zu verzichten. Wir sprechen einfach dieselbe Sprache.
Ich bin glücklich am heutigen Tage."
Über die Höhe des Budgets mochte Dr. Engelbrecht keine Angaben machen, doch wird vermutet,
daß allein die Entwicklung scrollbalkenloser Browser einen sechsstelligen Betrag verschlingen
wird.

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Mokingen, 20.06.1999 (mns)

Der Leiter des Instituts für Historische Forschung, Stadtrat Jahns-Brown, hatte Prominenz aus
dem ganzen Land geladen, und alle sind gekommen: Zur feierlichen Eröffnung des Westtraktes
der Volkshochschule Mokingen erschienen neben dem Bundeskanzler, dem Verteidigungsminister
und einer Reihe Parlamentarier auch Rhetorikprofessor D. Bohlen nebst Gattin, der zukünftige
Bundestrainer W. Lorant und weitere hochkarätige Gäste aus dem In- und Ausland.
Besonders angetan waren die Besucher von der eindrucksvollen Präsentation der Geschichte
Mokingens und von dem anschließenden Bankett (siehe unser Foto). In den nächsten Wochen
wird, so Stadtrat Jahns-Brown, ein Kurs über die historische Entwicklung der Region Mokingen im
regulären Programm der VHS angeboten werden.
vhs-bankett.jpg (10196 Byte)

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Mokingen, 19.06.1999 (mns)

Die Autobahnpolizeidirektion Mitte teilte soeben mit, daß es im Bereich der Raststätte Mokingen
auf der A 13 auch in den nächsten Tagen zu Behinderungen kommen wird. Die Aufräumungs-
arbeiten nach dem Zwischenfall im Restaurant der Raststätte (MOKINGEN Aktuell berichtete live)
werden noch bis Ende dieser Woche andauern.
Am gestrigen Abend war es im Restaurant zu einer tätlichen Auseinandersetzung zwischen
mehreren Gästen gekommen, in deren Verlauf ein Großteil der Restauranteinrichtung zerstört
wurde. Eine offenbar alkoholisierte junge Frau aus dem Ruhrgebiet hatte wahllos mehrere Gäste
angepöbelt und verbal attackiert. Nach kurzer Zeit eskalierte der Streit, und im Zuge der Handgreif-
lichkeiten nahm auch das Inventar schweren Schaden. Ein ostdeutscher Lkw-Fahrer konnte
die Streithähne schließlich beruhigen. Die Tatbeteiligten, neben der bereits erwähnten Frau ein
Niederländer und ein junger Mann unbekannter Herkunft, flüchteten vor dem Eintreffen der Polizei.
Die Frau (Phantomzeichnung u.l.) ist vermutlich mit einem schwarzen Pkw Marke Lancia mit
Dortmunder Kennzeichen unterwegs, vom Fahrzeug des Holländers (u.r.) ist nur bekannt, daß es
einen Wohnwagen hinter sich herzog. Sachdienliche Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle
entgegen.
Die Polizei teilte weiter mit, daß der Tankstellenbereich nicht von den Renovierungsmaßnahmen
betroffen ist und weiterhin in Betrieb bleibt.
wanted1.jpg (3095 Byte)wanted2.jpg (2665 Byte)

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Mokingen, 18.06.1999 (mns)

Die Stadt Mokingen hat nun endlich auch einen Stadtrat. Es handelt sich hierbei um den Alt-
Bürgermeister Volker Jahns-Brown, der sich erst vor kurzem aus Altersgründen aus der
aktiven Politik verabschiedet hatte. Offenbar fühlte er sich im wunderschön gelegenen Senioren-
heim "Residenz Jeverblick" in der Folgezeit nicht ausgelastet, denn schon nach kurzer Zeit über-
raschte er die politischen Beobachter mit dem Antrag, den Posten eines Stadtrats für ihn
einzurichten. Im Interview mit MOKINGEN Aktuell mochte der rüstige Rentner auch eine
erneute Kandidatur für das Bürgermeisteramt nicht ausschließen, allerdings erst in 12 Jahren,
wenn die Amtszeit der derzeitigen Amtsinhaberin endet.
Zu seinen Zukunftsplänen äußerte er wörtlich: "Ich werde mich natürlich vor allem um mein
persönliches Steckenpferd, die Kommunikationsentwicklung in Mokingen, kümmern und
schon sehr bald eine Serie von Anträgen vorlegen. Außerdem erfülle ich mir einen Jugendtraum:
Ich schreibe ein Buch über die Heimatgeschichte der Region Mokingen und hoffe, einige
wichtige Fragen von historischer Bedeutung damit beantworten zu können."
Vorerst bereitete jedoch die Beschaffung von repräsentativen Büroräumen in der Mokinger
Stadtverwaltung Probleme, so daß die Aufnahme der Amtsgeschäfte verzögert wird.
Das komplette Interview sehen Sie heute Abend auf MOKINGEN Aktuell um 01:45 h.

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Mokingen, 18.06.1999 (mns)

Das erfolgreiche Abschneiden der SpVgg Mokingen 1999 beim Internationalen MokiCup
trägt erste Früchte: Gestern Abend wurde von auswärtigen Geschäftsleuten der Förder-
kreis SpVgg Mokingen gegründet, welcher es sich zum Ziel gemacht hat, den Ruhm
des Vereins weiter zu verbreiten und die Ziele der Mannschaft tatkräftig zu unterstützen.
Der Initiator der Bewegung, der bekannte HTML-Programmierer und Designer N. Aschen-
becher, kündigte an, er werde zusammen mit seinen Kollegen ein Fan-Projekt im Internet
aufbauen, um dadurch seine innige Beziehung zur Stadt Mokingen und besonders zum
Fußballsport auszudrücken. Unser Foto zeigt den Vorsitzenden bei einer typischen
Handbewegung.
fan1.jpg (5848 Byte)

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Winterberg, 17.06.1999 (dpa)

Aufruhr entstand in den letzten Tagen in und um die Stadt Winterberg im Sauerland.
Die örtlichen Geschäftsleute protestierten gegen eine drastische Preiserhöhung der orts-
ansässigen Reinigungsfirmen, welche unter anderem auch mit der Schaufensterreinigung
betraut sind. Nachdem in den letzten zwei Wochen die Elektronik- und Computer-Einzel-
händler die Reinigungsfirmen buchstäblich zu Rund-um-die-Uhr-Einsätzen genötigt hatten,
reagierten diese nun mit Gebührenerhöhungen um bis zu 340 % auf die sprunghaft gestie-
gene Nachfrage.
Der rätselhafte Grund für diese Entwicklung: Seit ca. 10 Tagen macht ein Serientäter die
Stadt unsicher, der sich anscheinend immer wieder an den Schaufenstern der Computer-
shops mit geöffnetem Mund die Nase plattdrückt. Sobald er entdeckt wird, flüchtet er
zumeist unerkannt. Lediglich Teile seines Mokinger Autokennzeichens wurden von
Zeugen notiert: MOK-KW xxx
Die solchermaßen verschmutzten Glasscheiben bedürfen umgehend der Reinigung, und
die beauftragten Firmen mußten häufig auch nachts ausrücken.
Die Polizeidirektion Winterberg teilte gestern mit, daß es sich bei dem Täter nach Auffassung
führender Polizeipsychologen eindeutig um einen Suchtkranken handelt, welcher aus
unbekannten Gründen auf diese Weise seine Affinität zu Computern und EDV-Produkten
auslebt und womöglich noch längere Zeit sein Unwesen treiben wird. Warum er fremde PCs
dafür benutzt, ist unklar.

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Mokingen, 17.06.1999 (mns)

Nach Auskunft des Stadtkämmerers Kasper D. Lunge (F.P.M.) ist mit dem heutigen Tage
die Aktion "Sicherheit geht vor - keine Kirche in Mokingen" abgeschlossen. Der letzte
Abbruchtrupp beseitigte heute früh die Absperrungen rund um den Mantaplatz (vormals
Kirchplatz), nachdem im letzten Monat dort die Mokinger Stiftskirche dem Erdboden
gleichgemacht worden war. Dieses mittelalterliche Bauwerk war die letzte noch
intakte Kirche im Stadtgebiet von Mokingen, und auch sie mußte dem umstrittenen
Verkehrssicherheitskonzept der Stadtverwaltung weichen. Proteste des ehem.
Mokinger Pfarramtes wurden bekanntlich ebenso zurückgewiesen wie die Inter-
ventionen aus dem Vatikan.
Der Stadtrat hatte im letzten Jahr nach monatelangen Debatten dem vom Vorsitzenden
der Fortschrittspartei Mokingen (F.P.M.) eingebrachten Antrag zugestimmt, nachdem
dieser selbst Opfer eines unverschuldeten Verkehrsunfalles geworden war, an dem neben
seinem Pkw auch die Herz-Marien-Kirche beteiligt war.

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Mokingen, 17.06.1999 (mns)

Wie die Fa. Krüger Telecom AG, Dortmund, am gestrigen Abend mitteilte,
plant sie auch in diesem Jahr wieder eine großzügige Spende an eine Mokinger
Einrichtung. Eine Firmensprecherin bestätigte, daß als Empfänger der Botanische
Garten Mokingen ausgewählt wurde. Ein neuwertiger Renault-Kleintransporter soll
zukünftig die Arbeit der Mannen um Direktor Dr. Engelbrecht erleichtern. Das Fahrzeug
soll nicht nur direkt für Transporte im Zusammenhang mit der Aufzucht seltener Pflanzen
eingesetzt werden, sondern auch für Versorgungsfahrten des Instituts. Vor der Übergabe
allerdings steht noch ein gründlicher Test im Mokinger Technologie-Zentrum (MoTZ) auf
dem Programm, so Dr. Engelbrecht. Auf dem Mokinger Herzberg soll dem Renault vor allem
Expeditionstauglichkeit attestiert werden, da evtl. eine Reise ins südliche Afrika vorgesehen
ist. Außerdem ist ein Software-Update des Bordcomputers erforderlich.
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